Gelsenkirchen. Vor der 0:2-Pleite gegen Fortuna Düsseldorfs U23 gibt es Ärger im Team von Schalke II. Für einen Torwart endet das S04-Kapitel im Juni.

Irgendwie deutete sich schon kurz vor dem Anpfiff des Regionalliga-Spiels zwischen den Reserveteams von Schalke 04 und Fortuna Düsseldorf (0:2) an, dass es für die Königsblauen kein guter Tag werden würde. Beim Warmmachen bekam Schalkes Torwart Radomir Novakovic einen Schuss von Offensivmann Daniel Kyerewaa mit voller Wucht ins Gesicht gefeuert. Novakovic, der zuvor einen Ball abgewehrt und offenbar nicht mit einem zweiten Geschoss aus kurzer Distanz gerechnet hatte, war außer sich und ließ sich von seinen Mitspielern kaum besänftigen.

Mitspieler halten Schalke-Torwart zurück

Novakovic war stinksauer und musste von Verthomy Boboy, Rufat Dadashov, Tim Albutat, Joey Müller und Nelson Amadin zurückgehalten werden. Auch Schalkes Co-Trainer Willi Landgraf, der einige Meter von der Szenerie entfernt stand, griff beruhigend ein. Novakovic brummte nach dem Schuss gehörig der Kopf. Der 23-jährige Keeper, dessen Vertrag zum 30. Juni ausläuft und aus Gründen der Altersgrenzen-Überschreitung nicht verlängert wird, nahm trotzdem auf der Bank Platz. Trainer Jakob Fimpel hatte sich gegen Fortuna Düsseldofs U23 dazu entschieden, dem bisherigen Ersatztorwart Justin Treichel (20) das Startelfmandat zu übertragen. Der ehemalige Uerdinger, der 2016 in die Knappenschmiede wechselte, machte seine Sache gegen Düsseldorf gut.

Schalke-Torwart Radomir Novakovic (r.) wurde beim Warmmachen im Gesicht getroffen und war richtig sauer.
Schalke-Torwart Radomir Novakovic (r.) wurde beim Warmmachen im Gesicht getroffen und war richtig sauer. © ffs | Frank Oppitz

An den beiden Gegentoren durch Tim Oberdorf, dessen Schuss abgefälscht wurde und unhaltbar zum 0:1 im Schalker Netz landete (25.), und durch Ephraim Kalonji, der aus kurzer Distanz unbedrängt einschießen konnte (58.), war Treichel machtlos. Dafür rettete der Blondschopf stark gegen den anstürmenden Jona Niemiec (32.). Zudem entschärfte Treichel einen von Gideon Guzy verschuldeten Foulelfmeter. In der 50. Minute entschied sich Treichel gegen Kalonji für die richtige Ecke. „Ich habe lange gewartet. Man darf dem Schützen vorher keine Option geben“, meinte Treichel auf WAZ-Nachfrage. Das Torwart-Talent schiebt nach: „Man muss versuchen, dem Schützen vielleicht in die Augen zu gucken, um ihn vielleicht etwas zu verunsichern. Ich habe das gemacht. Natürlich gehört zu einem gehaltenen Elfmeter auch immer eine Portion Glück dazu.“

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Dass Treichels Rettungstat gegen Kalonji nicht dazu reichte, um dem Spiel die entscheidende Wende zu geben, trübte die Freude über den gehaltenen Elfer etwas. Treichel: „Im Seniorenbereich hatte ich zuvor noch keinen Strafstoß gehalten, das war also die Premiere. Für mich persönlich war die Leistung im Düsseldorf-Spiel super, aber der Spielausgang war natürlich völlig enttäuschend. So stellt man sich sein Ligadebüt letztlich nicht vor.“ Am Sonntag (14 Uhr) in Ahlen hat Treichel die nächste Chance, sich auszuzeichnen. Dann werden die Königsblauen allerdings auf mehrere Spieler verzichten müssen. Jungprofi Ibrahima Cissé kassierte wenige Minuten vor dem Abpfiff des Düsseldorf-Duells die gelb-rote Karte, weil er sich nach einem Foul vor den Ball gestellt hatte. Der Schiedsrichter wertete das als Zeitspiel und zückte die Ampelkarte. „Das ist halt eine Entscheidung des Schiris. Manche geben dafür eine gelbe Karte. Weil Ibrahima in der ersten Halbzeit schon gelb gesehen hatte, musste er nach dieser Szene vom Platz“, bilanziert Justin Treichel.

Schalke-Kapitän verletzt sich in der Anfangsphase

Ebenfalls bitter für Schalkes U23: Kapitän Rufat Dadashov musste gegen die Fortunen bereits nach elf Minuten vom Platz und humpelte anschließend auf Krücken in die Umkleidekabine. Schalkes Trainer Jakob Fimpel: „Rufat hat sich einen Cut am Knöchel zugezogen. Die Wunde ist genäht worden. Er wird uns beim nächsten Spiel in Ahlen bestimmt fehlen. Diese Verletzung passte komplett zu diesem Düsseldorf-Spiel. Das war ein total gebrauchter Tag für uns.“