Gelsenkirchen. . Nicht etwa Raúl, Huntelaar oder Farfan waren die besten Mitspieler von Ralf Fährmann bei Schalke 04. Er überrascht bei seiner Auswahl.

Seit fast 20 Jahren ist Ralf Fährmann mit kurzen Unterbrechungen nun schon bei Schalke 04 und in dieser Zeit hat er zahlreiche Profis in Gelsenkirchen kommen und gehen sehen. Im Kicker-Podcast „FE:male“ wurde er nach dem besten Mitspieler seiner Karriere gefragt – und überraschte, als er, ohne zu zögern, Julian Draxler nannte.

„Julian war der Beste, weil er brutale Qualitäten hat, eigentlich der perfekte Fußballer ist“, schwärmte Fährmann von Draxler. 56-mal standen Draxler und Fährmann zwischen 2012 und 2016 gemeinsam für Schalke auf dem Feld. „Er ist super im Eins-gegen-eins, kann rechts wie links spielen, hat einen super Schuss und ist sogar noch schnell, groß und kann kopfballstark sein. Jule bringt einfach alles mit.“ Nicht unerwähnt lassen wollte Fährmann allerdings auch seine Ex-Teamkollegen Jefferson Farfan (38) und Raúl (45), die ihn ebenfalls beeindruckt haben. Real Madrids Legende Raúl sei „vom Fußballgott geküsst“ gewesen, schwärmt Fährmann.

Schalke: Ralf Fährmann war beeindruckt von Marcelo Bordon

Auch im Training lieferten sich Ralf Fährmann (links) und Julian Draxler einige Duelle - hier im Jahr 2014.
Auch im Training lieferten sich Ralf Fährmann (links) und Julian Draxler einige Duelle - hier im Jahr 2014. © Joachim Kleine-Büning/WAZ FotoPool

Schon als Teenager wurde Julian Draxler vor rund zehn Jahren zu einem Gesicht von Schalke 04. Den gigantischen Erwartungen konnte der offensive Mittelfeldspieler, der inzwischen bei Benfica Lissabon in Portugal spielt, aber nicht ganz gerecht werden „Mit ein bisschen mehr Glück oder vielleicht anderen Karriere-Entscheidungen hätte er ein Top-Spieler der Welt werden können“, ist Fährmann sicher. Nach seiner Schalke-Zeit konnte Draxler nur noch in Ansätzen glänzen – egal, ob beim VfL Wolfsburg (2015 bis 2017) oder bei Paris Saint-Germain (2017 bis 2022), wo er in den wichtigen Spielen meist nur zweite Wahl war.

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Menschlich besonders geprägt hat Ralf Fährmann in seiner langen Schalke-Zeit vor allem ein Abwehr-Recke: Ex-Kapitän und Abwehrchef Marcelo Bordon (47). „Ich habe mit 16, 17 Jahren erstmals bei den Profis reingeschnuppert und Bordon war damals eine echte Erscheinung, mit seinen riesigen Oberschenkeln, riesigen Waden, dann hatte er noch diese tiefe Stimme und die langen, geglätteten Haare“, erinnert sich der 34 Jahre alte Torwart. Schon damals sei Bordon für Fährmann da gewesen, berichtet er. „Selbst jetzt schreibt er mir manchmal noch bei Instagram, das macht mich wahnsinnig stolz, weil er ein unglaublicher Spieler war.“

Als Fährmann im Jahr 2008 als Vertreter des verletzten Stammtorwarts Manuel Neuer seine ersten Spiele in der Bundesliga machen durfte, verteidigten Bordon und Mladen Krstajic vor ihm in der Innenverteidigung – für den damals 19 Jahre alten Keeper war das ein Segen. „Ich wusste einfach: Die regeln das schon“, sagte er mit einem Lachen.