Gelsenkirchen. Der Bundesligist bündelt zusammen mit elf Unternehmen die Kräfte beim wichtigen Thema Nachhaltigkeit. Schalke will ein gutes Vorbild sein.
Zusammen mit elf Unternehmen, die nicht aus dem klassischen Schalke-Kosmos stammen, bündelt Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 die Kräfte beim wichtigen Thema Nachhaltigkeit. Die Königsblauen haben mit ihren Partnern die Zukunftsschmiede 04 ins Leben gerufen.
„Wir wollen die Region mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, stärken“, sagte Schalkes Vorstandsvorsitzender Bernd Schröder bei der offiziellen Präsentation am Mittwoch.
Schalke 04 will Verantwortung gerecht werden
Dabei hob er hervor, dass Schalke 04 „aktiver Teil der Initiative Klimaneutral.Ruhr“ sei. Schröder machte deutlich: „,Wir wollen damit kein Geld verdienen, sondern unserer Verantwortung für die Region gerecht werden. Wir wollen Netzwerk und Kommunikationsplattform sein.“ Die Unternehmen, die bei der Zukunftsschmiede 04 mitmachen, dienen als eine Art Impulsgeber.
„Die Zukunftsschmiede finanziert sich unter anderem dadurch, dass die Unternehmen Mitgliedsbeiträge zahlen“, skizzierte Sebastian Buntkirchen, der bei den Königsblauen als Direktor Fans und Nachhaltigkeit fungiert.
Nach WAZ-Informationen steigen die Gründungsmitglieder, zu denen E.ON, Gelsenwasser, die Hagedorn Unternehmensgruppe, Rose Bikes & PuntaVelo, Sievert, Stölting, ZINQ, die Hegmanns Gruppe, die opta data gruppe, die RAG-Stiftung und Vivawest zählen, mit einer niedrigen fünfstelligen Startsumme beim Projekt ein. Den finanziellen Löwenanteil wird aber Schalke 04 bei der gemeinsamen Nachhaltigkeits-Strategie, die aus den vier Feldern Soziales, ökologische Verantwortung, unternehmerische Verantwortung und Plattform für Partner besteht, einbringen.
Schalke übernimmt Löwenanteil
„Den größten Teil übernimmt Schalke. Wenn wir hier Projekte umsetzen, dann müssen wir sie auch bezahlen“, sagte Bernd Schröder. Konkret sollen im Netzwerk aus starken Unternehmen „die vor uns liegenden Herausforderungen genau analysiert, Wissen und Ideen ausgetauscht, Ressourcen gebündelt und passende Lösungswege für ein nachhaltigeres Ruhrgebiet gefunden werden“, fasste Schröder zusammen.
Für den Vorstandsvorsitzenden besitzt das Thema Nachhaltigkeit einen besonderen Stellenwert. Schröder: „Es geht um Mobilität, veganes Essen, Wasser- und Stromverbrauch. Es geht Schritt für Schritt. Wir wollen unsere Strategie mit Maßnahmen füllen.“ Die Frage, bis wann die Vorhaben in Sachen Nachhaltigkeit konkret umgesetzt werden, wollte Schröder so nicht beantworten. „Ich werde den Teufel tun und jetzt eine Jahreszahl nennen.“
Schalke 04 will weniger Abfall produzieren
Sebastian Buntkirchen hat sich auf die Fahne geschrieben, bis zum 30. Juni „in allen Handlungsfeldern“ konkrete Vorgaben zu benennen und stellte fest: „Für 2023/24 wird es ein ökologisches Ziel bei uns geben. Wir wollen zum Beispiel weniger CO2 ausstoßen und weniger Abfall produzieren.“
Die Westfälische Hochschule ist gerade dabei, ein entsprechendes Abfallkonzept für den Traditionsverein zu entwickeln. Buntkirchen hob hervor: „Wir versprechen nicht das Blaue vom Himmel, sondern wollen eine verständliche, für alle Mitglieder und Fans nachvollziehbare Nachhaltigkeitsarbeit machen.“
Als erste Schritte in die richtige Nachhaltigkeits-Richtung werden auf dem Vereinsgelände zwei Trinkwasserbrunnen von Gelsenwasser aufgestellt. Außerdem soll auf dem Parkhaus P2 eine Photovoltaik-Anlage installiert werden.
Schalke setzt auf Photovoltaik-Anlagen
Buntkirchen: „Das wird nicht reichen, um das Flutlicht für ein Bundesliga-Heimspiel zu produzieren oder unseren gesamten Stromverbrauch abzudecken, aber die Anlage wird dazu dienen, uns Strom zu liefern. Wir haben viele freie Flächen. Darauf kann man überall Strom produzieren. Die Unternehmen, die bei uns in der Zukunftsschmiede 04 dabei sind, helfen uns mit ihrem Knowhow.“
Außerdem beschäftigt sich Schalke 04 mit der Frage, wie die Fans zu den Bundesliga-Heimspielen anreisen. Auch hier soll der Hebel beim Thema Nachhaltigkeit angesetzt und zumindest bei Anhängern aus der unmittelbaren Umgebung künftig ein Anreiz geschaffen werden, öfter auf das Auto zu verzichten.
„Die Leute sollen öfter mit dem Fahrrad zu unseren Heimspielen kommen“, regte Bernd Schröder an. Schalkes Direktor Nachhaltigkeit Sebastian Buntkirchen nannte bereits konkrete Ideen: „Wir wollen an Spieltagen Fahrradgaragen zur Verfügung stellen oder auch E-Ladesäulen für Elektro-Fahrräder installieren.“
Schalker Ziele: Umdenken und Umsetzen
Buntkirchen weiß, dass der grüne Kurs der Königsblauen nur dann erfolgreich sein kann, wenn alle an einem Strang ziehen: „Die einzelnen Handlungsfelder unserer Strategie wurden bewusst so aufgestellt, dass sie vollständig nur abteilungsübergreifend bearbeitet werden können.” Erfolgreiche und glaubwürdige Nachhaltigkeitsarbeit setze Umdenken und Umsetzung auf allen Ebenen des Vereins sowie in dessen Umfeld voraus.