Gelsenkirchen. Mit 21 trug Marius Bülter noch das Trikot des SuS Neuenkirchen. Nun sichert er dem FC Schalke 04 im Abstiegskampf wichtige Punkte.
Welches der drei Tore in den vergangenen drei Spielen sein schönstes gewesen sei, wurde Marius Bülter, Stürmer des FC Schalke 04, nach dem Derby gegen Borussia Dortmund (2:2) gefragt. Lange überlegen musste der 29-Jährige nicht. „Emotional natürlich heute“, sagte er dann.
Nicht die Zentrumsstürmer Simon Terodde und Michael Frey sind es, die Schalke im Abstiegskampf zu wichtigen Punkten schossen. Linksaußen Bülter traf gegen Stuttgart (2:1) mit der Hacke – ein Treffer, der zur Auswahl steht bei der Wahl zum „Tor des Monats Februar“. In Bochum (2:0) stand er nach einer Ecke richtig, im Derby staubte er zum zwischenzeitlichen 1:1 ab. Sechs Saisontreffer stehen auf seinem Konto – in dieser Saison bisher Schalkes Top-Wert.
Schalke-Stürmer Marius Bülter: Aussortiert in Münster
Dabei lief die Saison für ihn nicht nur glatt. Zu Beginn der Rückrunde hatte er seinen Stammplatz sogar verloren. „Es gibt solche Phasen, in denen es nicht so läuft. Da habe ich es nicht zu negativ gesehen. Jetzt sehe ich es andersrum nicht zu positiv“, sagte er. Bülter ist einer der Schalker, denen Glamour komplett fremd ist. Dass er Bundesligastürmer werden könnte, hätte er im Alter von 18 Jahren gar nicht vermutet – da wurde er in der U19 von Preußen Münster aussortiert. „Da haben sie mir gesagt, es reicht nicht mehr“, sagte Bülter.
Er begann mit einem Maschinenbau-Studium, das er abgeschlossen hat. Parallel spielte er in der Oberliga – bei Eintracht Rheine, bei SuS Neuenkirchen. Da war er schon 21. 2014 wagte er den Sprung in die Regionalliga zum SV Rödinghausen – und ganz langsam merkte er, dass er im zweiten Anlauf den Profifußball anpeilen möchte. Nachdem er 20 Tore in der Saison 2017/18 erzielt hatte, erhielt er ein Angebot aus der 2. Bundesliga vom 1. FC Magdeburg. Vor der Bachelorarbeit ließ er das Studium sausen und wurde Profifußballer – und ließ einem Jahr in Magdeburg zwei beim 1. FC Union Berlin folgen. Bis heute verehren ihn die Fans dort als „Fußballgott“. Seit Juli 2021 ist er ein Schalker – und das sehr gern.
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„Marius marschiert, er ist nicht langsam, gibt uns gerade in Eins-gegen-Eins-Situationen sehr viel“, schwärmt Gerald Asamoah, Leiter der Schalker Lizenzspieler-Abteilung. Auch Asamoah hat übrigens ein Lieblingstor von Bülter: „Als Fußball-Liebhaber sollte ich eigentlich das Hacken-Tor nennen – aber wenn man als Schalker denkt, ist das Derby-Tor etwas Besonderes.“
Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels stand, Marius Bülter hätte nur fünf Semester studiert. Das ist falsch. Wir haben den Fehler korrigiert.