Essen. Wenige Monate nach seinem Ende auf Schalke ist Rouven Schröder nun bei RB Leipzig. Worte haben im Fußball selten etwas zu bedeuten. Kommentar.
Noch kurz vor seinem Rücktritt bei Schalke 04, im Herbst 2022 war das, hatte Rouven Schröder gesagt, er hätte nichts dagegen, wenn Schalke seine Lebensaufgabe würde. Kein Schalker nahm Anstoß daran, fast alle konnten sich das gut vorstellen. Nun, rund ein halbes Jahr später, wechselt er zu RB Leipzig, wieder als Sportdirektor. Zuerst viel Tradition, aber kein Geld – nun wenig Tradition, aber viel Geld. Es ist ein Lehrbeispiel über die Vergänglichkeit im Profifußball, über Rhetorik im Erfolgsfall, die niemand so genau nehmen sollte.
Denn Schröders 18-monatige Amtszeit war geprägt von Liebesbekundungen dieser Art, die Fans verehrten ihn als „Don“, träumten davon, den Sportchef der Zukunft gefunden zu haben. Das ist er nicht. Seine Bilanz bei den Königsblauen hat eine helle und eine dunkle Seite. Mit 45 Transferbewegungen stellte er das Aufgebot zusammen, das in der Saison 2021/22 den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga schaffte – das verdient Anerkennung. Im Erfolg aber unterliefen ihm einige Fehler, der Größte war die Verpflichtung von Trainer Frank Kramer, die er nach elf Spieltagen wieder korrigieren musste.
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Nun wechselt Schröder zu seinem sechsten Verein im 13. Jahr als Funktionär – das erinnert ein bisschen an Hannes Waders Volkslied: „Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muss ich fort.“ Den Schalkern wünschte er bei seinem Abschied den Klassenerhalt. Er selbst könnte mitfeiern. Am letzten Spieltag trifft er mit Leipzig auf S04.