Bochum/Gelsenkirchen. Vorletzter gegen Letzter, kleines Revierderby, die Rückkehr von Trainer Thomas Reis: Im Spiel VfL Bochum gegen Schalke 04 steckt viel Brisanz.

Der große Revierderby steigt erst eine Woche später - das brisantere aber ist das kleine Derby am Samstag (15.30 Uhr/Sky) zwischen dem VfL Bochum und dem FC Schalke 04. Brisant ist es aus vielen Gründen: Die Rivalität ist groß, der Vorletzte VfL trifft auf Schlusslicht Schalke, das Stadion ist seit langer Zeit ausverkauft und vor allem: Thomas Reis, über viele Jahre ein Bochumer durch und durch, kehrt erstmals als Gegner ins Ruhrstadion zurück. Und ausgerechnet als Schalke-Trainer.

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Im September war Reis nach dreijähriger Amtszeit als VfL-Trainer freigestellt worden - ausgerechnet nach der 1:3-Hinspielniederlage aus Bochumer Sicht. Bei der Trennung gab es auch einige Misstöne. Bei der Pressekonferenz am Donnerstag war Reis anzumerken, dass ihm dieses Spiel persönlich nahe geht, aber flotte Sprüche brachte er nicht. "Mir ist bewusst, dass vielleicht darauf gewartet, dass pikante Aussagen kommen. Aber das Spiel steht im Vordergrund. Es heißt nicht VfL Bochum gegen Thomas Reis, sondern VfL Bochum gegen Schalke 04. Ein friedvolles Derby ist mir persönlich ganz, ganz wichtig."

Schalke-Trainer Reis: "Es kann sehr, sehr laut werden"

Und doch weiß Reis natürlich, dass die Atmosphäre im Ruhrstadion sehr hitzig werden dürfte. "Ich denke nicht, dass uns viel Liebe entgegenschlagen wird. Es ist alles sehr, sehr eng. Es kann sehr, sehr laut, sehr, sehr hektisch werden. Es ist entscheidend, dass du kühlen Kopf bewahrst. Sollte uns das gelingen, wird es ein sehr interessantes Spiel", erklärte Reis.

Früher beim VfL Bochum, jetzt bei Schalke 04: Trainer Thomas Reis.
Früher beim VfL Bochum, jetzt bei Schalke 04: Trainer Thomas Reis. © firo

Einen kühlen Kopf muss auch er selbst bewahren. Er bestritt von 1995 bis 2003 für den VfL 199 Pflichtspiele (20 Tore, 11 Vorlagen), war vor seiner Zeit als Cheftrainer (2019 bis 2022) Trainer der Frauenmannschaft, der U23 und der U19. "Wenn ich die Erwartungshaltung von den Spielern habe, dass sie kühlen Kopf bewahren, dann muss ich sie auch an mich selbst haben. Ich muss es vorleben. Ich denke, dass ich das kann."

Kontakt zu einzelnen VfL-Spielern hat er noch. "Natürlich etwas weniger in den vergangenen ein, zwei Wochen - aber wenn man drei Jahre zusammengearbeitet hat, dann sage ich: Warum soll der Kontakt nicht bestehen bleiben? Das zeigt doch, dass das Verhältnis gut war."

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