Gelsenkirchen. Schalke trifft am Sonntag in der eigenen Arena auf den 1. FC Köln. Nach dem Debakel gegen Leipzig soll im eigenen Stadion die Wende her.
Schon vor dem ersten Bundesligaspiel des neuen Jahres in Frankfurt brachte es Thomas Reis auf den Punkt. Es sei „die verdammte Pflicht“ der Mannschaft von Schalke 04, durch gute Aktionen auf dem Rasen den Funken auf die Tribüne überspringen zu lassen. Gelungen ist das sowohl bei der 0:3-Niederlage in Frankfurt als auch bei der 1:6-Heimklatsche gegen RB Leipzig bekanntlich nicht. Schalke enttäuschte vor allem am Dienstag auf ganzer Linie.
Schalke: Sieben Punkte Rückstand auf Nicht-Abstiegsplatz
Im dritten Anlauf allerdings, im Heimspiel gegen den 1. FC Köln an diesem Sonntag (15.30 Uhr/DAZN), soll es endlich so weit sein. Denn auf Schalke ist man davon überzeugt, dass die Arena, die mit über 60.000 Zuschauern zu einem echten Tollhaus werden kann, ein wichtiger Faktor im Abstiegskampf ist. Und klar ist: Schon mit Blick auf die sieben Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz kann Schalke ohne Zweifel jede Hilfe gebrauchen.
„Bei aller Wertschätzung für Leipzig“, sagte Reis über die Niederlage am Dienstag rückblickend. „Aber es gab Momente, in denen hätten wir das Publikum auf unsere Seite ziehen können. Es gab Zweikämpfe, die kann man gewinnen – nein, die muss man gewinnen.“ Hätte seine Mannschaft das geschafft, dann wäre die Stimmung in der Arena eine andere gewesen, da ist der Trainer sicher.
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In der Realität bot Schalke den Fans fast gar keine elektrisierenden Momente. Gelingt dem Team das auch weiterhin nicht, wird der erneute Abstieg kaum abzuwenden sein.
Schalke-Gegner 1. FC Köln optimal gestartet
Noch aber hat Thomas Reis die Hoffnung auf den Klassenerhalt nicht aufgegeben. Und trotz der Rückschläge der vergangenen Tage ist der 49 Jahre alte Fußball-Lehrer der Überzeugung, dass sein Team auch vermeintliche Favoriten ärgern kann – und auch der 1. FC Köln reist als solcher in die Arena. Zwar sind die Domstädter derzeit „nur“ Zehnter in der Bundesliga, doch anders als Schalke ist das die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart optimal ins Jahr 2023 gestartet. Auf einen 7:1-Sieg gegen Werder Bremen folgte am Dienstag mit dem 1:1 beim FC Bayern München ein weiterer Achtungserfolg. Schalke ist gewarnt.
„Das wird ein hartes Stück Arbeit gegen die Kölner“, sagte Reis, der vor allem die Laufstärke und das intensive Spiel der Rheinländer lobte. Schalkes Trainer erklärte aber auch: „Viele Mannschaften haben eine höhere Qualität als wir. Also müssen wir eine noch bessere Mentalität an den Tag legen.“ Genau das fordert er nun von seinen Profis.
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Doch nicht nur die rund 60.000 Fans, die am Sonntag ins Stadion strömen werden, sorgen bei Schalke 04 für Hoffnung in der fast schon hoffnungslosen Situation. Auch der Blick auf das Personal macht Mut. Denn Rodrigo Zalazar (23) wird gegen Köln erstmals wieder zum Kader zählen. Mehr als 120 Tage musste er nach seinem Mittelfußbruch pausieren. Nun brennt der temperamentvolle Mittelfeldspieler auf sein Comeback.
Für die Startelf wird es beim Uruguayer zwar noch nicht reichen, doch auch als Option von der Bank könnte Fan-Liebling Zalazar wichtig werden. „Wenn wir ihn im Kader haben, ist es für das Stadion, für die Fans ein Hallo-wach-Effekt“, erklärte Reis. „Ich weiß auch, was rund um den Aufstieg mit dem Jungen verbunden wird und bin froh, dass er wieder zurück ist, weil er unsere Qualität anhebt.“
Schalke: Moritz Jenz und Tim Skarke könnten spielen
In der ersten Elf werden aber wohl schon Spieler stehen, die erst in dieser Woche ausgeliehen werden konnten: Moritz Jenz (23, Innenverteidigung, kommt vom FC Lorient) und Tim Skarke (26, Rechtsaußen, kommt von Union Berlin). Bereits vor ihrem ersten Einsatz für die Königsblauen sind die beiden Winter-Transfers Hoffnungsträger des Tabellenletzten.