Belek/Gelsenkirchen. Schalke 04 hat in der Woche im türkischen Trainingslager viel erlebt. Die Ereignisse in der Übersicht.
Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 hat seine Zelte in der Türkei am Mittwoch abgebrochen und ist aus Belek in den Ruhrpott zurückgekehrt. Wir fassen das Vorbereitungscamp der Königsblauen, die sich in der zweiten Halbserie durch eine Energieleistung den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse sichern wollen, als ABC zusammen.
Abbruch: Für Ibrahima Cissé und Sidi Sané brachte eine Laufeinheit unter Trainer Thomas Reis wenig bis gar keine Freude: Das Duo, das bisher vorwiegend in der U23 oder in Testspielen zum Einsatz kam, musste die Läufe vorzeitig beenden. Das „A“ wie Abbruch galt aber auch für Profis Sebastian Polter und Justin Heekeren. Beide mussten nach erlittenen Kreuzbandverletzungen vorzeitig die Heimreise antreten. Bei Heekeren gesellt sich sogar ein Schaden am Außenmeniskus hinzu.
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Baklava gab es für die Schalke-Profis nach einer der Trainingseinheiten in Belek. Das lief vor allem den türkischen Nationalspieler Kenan Karaman strahlen. Kein Interesse an der türkischen Süßspeise hatte übrigens Ralf Fährmann.
Chaotisch waren die Wetterverhältnisse in der Türkei am frühen Mittwochmorgen. Nach reichlich Sonne an den ersten Tagen waren am Abflugtag vom vielen Regen die meisten Straßen überflutet.
Donis Avdijaj hatte sich enorm auf das Wiedersehen mit seinem Ausbildungsklub Schalke 04 gefreut. Sein aktueller Verein FC Zürich wohnte in der Türkei sogar im gleichen Hotel wie S04, auch ein Testspiel zwischen beiden Teams stand an. Aber: Avdijaj ist nicht mit dem FCZ nach Belek gereist. Beim Trainer sei er in Ungnade gefallen, heißt es.
Ernährungsberaterin bei Schalke 04 ist seit einigen Wochen Pia Jensen. In Belek hat sie dafür gesorgt, dass es statt Döner, Pide und Köfte für die Profis die passende Sportler-Nahrung gibt.
Fan-Interesse: Eigentlich ist es für viele Anhänger der Königsblauen Tradition, ihr Team ins Trainingslager zu begleiten. In Belek war das Interesse jedoch erstaunlich gering. Nicht viel mehr als 100 Schalker dürften die Reise in die Türkei angetreten haben.
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Galatasaray gegen Fenerbahce - während Schalke in Belek schwitzte, kam es in der türkischen Liga am Donnerstag zum Derby zwischen den beiden großen Rivalen. Den 3:0-Sieg von „Gala“ bejubelten auch im Journalisten-Hotel Dutzende türkische Fans.
Hotel der Gelsenkirchener war das „Hotel Titanic“ – das hat schon vor der Anreise für einige Schmunzler gesorgt. Bleibt zu hoffen, dass der Klub kein ähnliches Schicksal erleidet wie das wohl berühmteste Schiff der Geschichte.
Intensiv - so beschrieben die Spieler die Einheiten unter Thomas Reis. Auffällig war, dass in Belek intensiv am Gegenpressing und an Umschaltmomenten gearbeitet wurde.
Jere Uronen heißt der zweite Neuzugang von S04. Der Finne wurde von Stade Brest ausgeliehen und debütierte in Belek für die Königsblauen.
Kreisverkehre in der Türkei haben es in sich – das mussten die Reporter auf dem Weg zum Trainingsplatz immer wieder feststellen. Vorfahrt hat nämlich immer das Fahrzeug, das in den Kreisverkehr einfährt.
Latza ist Kapitän von Schalke 04 – und will es bleiben. Sportlich hatte es der Mittelfeldspieler aber zuletzt schwer. Ob der gebürtige Gelsenkirchener auch in der Rückrunde die Binde trägt, ließ Trainer Thomas Reis offen.
MRT-Untersuchung: Mittelfeldspieler Alex Kral begab sich wegen anhaltender Rückenbeschwerden in der Türkei in fachärztliche Behandlung. Dabei stellte sich heraus, dass der Tscheche an einer Bandscheibenproblematik leidet. Das Trainingspensum wurde entsprechend reduziert.
Nürnberg brachte den klassenhöheren Schalkern zum Abschluss des Trainingslagers in Belek eine 0:1-Pleite bei. Der entscheidende Treffer für den Zweitligisten fiel nach einem Strafstoß, den Ibrahima Cissé verursacht hatte.
Optimal war für unseren Reporter vor Ort die Zeitverschiebung – dem täglichen Zeitdruck konnte er so zumindest ein bisschen ausweichen und war automatisch immer der erste am Schreibtisch: Zwei Stunden ist man in der Türkei voraus.
Pöbelei: Dass ein Großteil der Schalker Fans ausgerechnet in dem Hotel untergebracht war, in dem sich auch die Reserve des Erzrivalen Borussia Dortmund einquartiert hatte, sorgte für einige unschöne Begleiterscheinungen. So gab es mehrfach Wortgefechte zwischen S04-Anhängern und den Dortmunder Drittliga-Fußballern.
Quad-Tour war einer der beliebteren Programmpunkte im Schalker Trainingsplan: Auf vier Rädern ging es für die Schalker Profis durch das nahe gelegene Taurusgebirge. Eine willkommene Abwechslung bei all den harten Einheiten.
Radfahren war für die Schalker angesagt. Da das Hotel rund zwei Kilometer vom Trainingsplatz entfernt war, stiegen Profis und Trainerteam auch mal auf den Drahtesel.
Standardsituationen sind bei Schalke 04 weiter ein Problem - das wurde auch in Belek deutlich. Alle drei Gegentore in den Testspielen fielen nach ruhenden Bällen: Zwei nach Elfmetern, eins nach einem Freistoß – dazu entstanden so weitere gefährliche Szenen.
Transfers: Die Verantwortlichen von Schalke 04 hatten gehofft, den Kader spätestens im Trainingslager komplett zu haben - doch daraus wurde nichts. Gesucht wird weiter ein schneller Spieler für den offensiven Flügel.
Unterhose: Während eines kurzen Stromausfalles im Hotel huschte ein Reporter-Kollege panisch auf den Flur – und es kam wie es kommen musste: Die Zimmertür fiel zu. Um an eine neue Schlüsselkarte zu kommen, musste der Kollege dann zur Rezeption gehen. Bitter: Er trug nur Hemd und Unterhose.
Verkehrspolizist Sebastian Polter: Daran mussten sich die türkischen Autofahrer erst einmal gewöhnen. Als Schalkes Profis in Belek eine Straße mit dem Fahrrad überqueren mussten, stellte sich der Angreifer mit seinem Rad so auf, dass keine Fahrzeuge von rechts einbiegen und den S04-Tross gefährden konnten. Zur Sicherheit dirigierte „Polti“ auch noch mit seinen Armen.
Wetter: Das hat sich für den königsblauen Tross in der Türkei von seiner besten Seite gezeigt. Mehr als eine Woche lang wurden Fußballer, Fans (und Reporter) von Sonne verwöhnt. Erst einen Tag vor der Abreise gab es die ersten Regentropfen.
X-mal hat Trainer Thomas Reis in Mediengesprächen betont, dass er sich mehr defensive Stabilität wünscht - noch wackelt die Schalker Abwehr aber regelmäßig. Auch in den Testspielen.
Youngster Sidi Sané war erstmals mit Schalke im Trainingslager. Das 19-jährige Eigengewächs gab im Herbst sein Bundesliga-Debüt und will nun nach der Vorbereitung den Sprung ins Test fest schaffen. Einer seiner Konkurrenten um einen Kaderplatz auf der offensiven Außenbahn ist ein weiterer „Neuzugang“ aus der U23: Der 22-jährige Soichiro Kozuki.
Zürich hieß der erste Testspiel-Gegner des FC Schalke im Trainingslager – gegen den FCZ gab es ein 2:2. Nach S04-Toren von Soichio Kozuki und Simon Terodde kamen die Schweizer noch zum Ausgleich.