Essen. Nach dem Neuer-Ausfall könnte Bayern Ex-Schalke-Torwart Alexander Nübel aus Monaco zurückholen. Doch es gibt da ein Problem bei den Münchenern.

Eigentlich ist für Alexander Nübel gerade alles angerichtet, damit er endlich die Chance bekommt, wegen der er einst den FC Schalke 04 in Richtung Bayern München verlassen hat. Manuel Neuer fällt länger verletzt aus – der deutsche Fußball-Rekordmeister braucht einen neuen Stammtorhüter. Und Nübel ist schon da, allerdings wurde er an die AS Monaco verliehen – und ein alter Konflikt behindert eine Rückkehr.

Vom Schalke-Kapitän auf die Bayern-Bank

Der 26 Jahre alte Torwart stand bisher nicht nur im Schatten von Manuel Neuer, er stand daneben. Der FC Bayern schickte den einst als Torwarttalent gefeierten Nübel nach Monaco, damit dieser dort Spielpraxis sammelt.

Anders als von Nübel, der bei Schalke 04 kurz vor seinem Weggang sogar zum Kapitän ernannt wurde, 2020 erhofft, machte Manuel Neuer seinerzeit nämlich keinen Platz – sondern verlängerte sogar noch kurz vor Nübels Beginn seinen Vertrag. Die Frage nach der Nummer 1 war damit geklärt.

Nübel in Monaco geschätzt, in München gebraucht

Nübel versuchte zwar erst sein Glück als Neuers Ersatz, doch er fasste nicht richtig Fuß. Er wurde nach Monaco verliehen – und entwickelte sich dort zu einer wichtigen Stütze, der Klub aus der französischen Topliga soll sogar an einer festen Verpflichtung des gebürtigen Paderborners interessiert sein.

Der frühere Schalke-Torhüter Alexander Nübel steht noch bis 2025 beim FC Bayern unter Vertrag und ist derzeit an die AS Monaco verliehen.
Der frühere Schalke-Torhüter Alexander Nübel steht noch bis 2025 beim FC Bayern unter Vertrag und ist derzeit an die AS Monaco verliehen. © firo

Doch dann verletzte sich Manuel Neuer vor wenigen Wochen. Nach dem enttäuschenden WM-Aus wollte der 36-Jährige beim Skifahren den Kopf frei kriegen – doch der Kapitän der Bayern und der Nationalmannschaft brach sich dabei den Unterschenkel. Weil er voraussichtlich bis zum Ende der Saison ausfallen wird, sucht der FC Bayern einen neuen ersten Torwart – und Alexander Nübel soll die A-Lösung sein.

Alexander Nübel ist die Perspektive wichtig

Jedoch: Ganz so einfach ist es nicht. Nübel, der bei den Bayern noch einen Vertrag bis 2025 hat, ist bis 2023 an Monaco verliehen. Vorzeitig gehen lassen will die AS ihn wohl nicht. Nübel-Berater Stefan Backs erklärte gegenüber Sky, man habe ihn informiert, dass Bayern Nübel noch in diesem Winter zurückholen wolle. Er sagte: „Es liegt jetzt vor allem an den Vereinen, eine Einigung zu finden.“ Für Nübel selbst sei es wichtig, „zu wissen, was seine Perspektive ist“.

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Nur ein Notstopfen für eine Saison? Das scheint wenig reizvoll für den ehemaligen Schalker zu sein. Sein Berater deutet noch einen anderen Zwist an: „Neuer und Nübel zusammen bei Bayern – das funktioniert nicht.“

Neuer-Vertrauert stellt für Nübel bei Bayern ein Problem dar

Der Grund ist offenbar ein schon länger bekannter Konflikt mit Bayerns Torwarttrainer Toni Tapalovic. Seit über zehn Jahren arbeitet dieser in München und wird im Verein geschätzt. Er gilt jedoch auch als enger Vertrauter von Manuel Neuer. Die Zusammenarbeit zwischen ihm und Nübel gestaltete sich wohl auch bei dessen erster Zeit in München als schwierig. Backs erklärte nun: „Es gibt kein Verhältnis, keinen Austausch mit Tapalovic.“

Dass die Bayern aber ihren langjährigen Torwarttrainer wegen einer Nübel-Rückholaktion vom Hof jagen, scheint wenig realistisch. Als Alternative kursiert bereits der Name von Borussia Mönchengladbachs Stammkeeper Yann Sommer.