Gelsenkirchen. Maya Yoshida überzeugt mit Japan bei der Fußball-WM. Nun ist er zurück bei Schalke 04 und bereitet sich auf die Bundesliga-Rückrunde vor.

Es ist nicht schwer zu erraten, was zu den ersten Sätzen gehörte, die Maya Yoshida in einer Medienrunde am Freitagvormittag sagte. "Es ist zu kalt hier", sagte der Abwehrchef des Bundesliga-Schlusslichts FC Schalke 04. Seit Donnerstag trainiert er wieder bei den Königsblauen, nachdem er mit der japanischen Nationalmannschaft im WM-Achtelfinale in Katar erst im Elfmeterschießen an Kroatien gescheitert war. Da war es rund 35 Grad wärmer.

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Während der 34-Jährige als Kapitän in Japans Mannschaft unumstritten war, muss er auf Schalke um seinen Stammplatz kämpfen. Das kündigte Trainer Thomas Reis im Interview mit dieser Zeitung an: "Auch Maya muss sich neu beweisen." Denn bis zum Rückrundenstart am 21. Januar in Frankfurt werden Marcin Kaminski und Ibrahima Cissé zurückerwartet, auch ein Comeback von Sepp van den Berg und Leo Greiml ist in Sicht - wenn auch wohl nicht bis zum ersten Spiel.

Schalke: Maya Yoshida muss sich noch an Reis-System gewöhnen

Auch deshalb kehrte er nach nur einer Woche WM-Urlaub nach Deutschland zurück. "Es gibt immer Konkurrenzkampf auf diesem Niveau - und so etwas brauchen wir auch. Ich habe in meiner Karriere in Southampton mit Virgil van Dijk und Dejan Lovren zusammengespielt. Das hat mich stärker gemacht. Es gibt für mich keine Stammplatzgarantie. Ich habe die Weltmeisterschaft gespielt und Training verpasst", sagte Yoshida. An das neue System von Thomas Reis muss er sich noch gewöhnen.

Wieder auf Schalke: Maya Yoshida
Wieder auf Schalke: Maya Yoshida © Andreas Ernst

Für Yoshida geht es in der Rückrunde auch um seine persönliche Zukunft. Offen verkündete er die Bedingungen für seine Vertragsverlängerung. "Es ist ganz einfach: Bestreite ich 25 Spiele und wir schaffen den Klassenerhalt, dann bleibe ich, dann verlängert sich mein Vertrag automatisch. Steigen wir ab, endet mein Vertrag. Ich glaube nicht, dass Schalke mich für die 2. Bundesliga behalten möchte", erklärte er.

Eine wichtige persönliche Entscheidung ist allerdings noch ungeklärt: Bleibt Yoshida japanischer Nationalspieler? Seinen Rücktritt hat er noch nicht erklärt. "Auch die japanischen Reporter haben mir diese Frage immer wieder gestellt", sagte Yoshida. "Normalerweise ist es nach einem großen Turnier immer schwer, sich sofort neu zu motivieren. Ich konzentriere mich aber jetzt voll auf Schalke. Uns steht eine schwierige Mission bevor."

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Doch wie steht es um seine Zukunft bei den "Blue Samurai"? "Es ist noch nicht klar, ob der Trainer bleibt, ob ein neuer kommt. Wenn ich bei Schalke gut spiele, werden sie mich im März wieder anrufen. Und wenn sie das tun, werde ich - Stand jetzt - auch ans Telefon gehen." Aber dann ergänzte Yoshida: Eine Woche nach dieser erfolgreichen WM sei er noch sehr emotional aufgewühlt.