Wien. Mike Büskens ist beim FC Schalke 04 der Verbindungstrainer zwischen Profis und Knappenschmiede. Im Interview erläutert er seine Aufgaben.
Mike Büskens ist beim FC Schalke 04 eine Legende - als Spieler gehörte er 1997 zu den Eurofightern, als Interimstrainer führte er seinen Klub 2022 zum Bundesliga-Aufstieg. Nun ist er der Verbindungstrainer zwischen Profis und Knappenschmiede. Im Interview vertieft er seine Aufgaben.
Wem würden Sie denn aus der Jugend aktuell einen Sprung zu den Profis zutrauen?
Büskens: Es geht gar nicht um Namen, mit Personalisierungen muss man immer aufpassen. Wenn du in der U17, U19 oder U23 bist, ist es immer noch ein langer Weg bis zum Profifußball.
Meinen Sie damit ein Negativbeispiel wie damals Donis Avdijaj, der schon als U17-Spieler eine Ausstiegsklausel über 45 Millionen Euro hatte?
Büskens: Gegenfrage: Wären wir beide damit klargekommen, als wir 17 waren, wenn man uns gesagt hätte, wir wären 45 Millionen Euro wert und würden im Monat mehr Geld verdienen als der eigene Vater im Jahr? Für solche Fälle ist Begleitung wichtig.
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Darin sehen Sie ihren Job?
Büskens: Auf so einem Weg zu den Profis warten so viele Gefahren auf dich. Um zu verdeutlichen, wie ich denke: Es gab mal einen Spieler, der uns im Training überzeugt und dann einen Vertrag unterschrieben hat. Er kam danach direkt mit einem Bling-Bling-Rucksack zum nächsten Training. Der hat bestimmt 900 oder 1000 Euro gekostet. Sein Vater muss dafür lange malochen. Ich habe dann seinen Rucksack genommen, die Mülltonne aufgemacht und den Rucksack reingeschmissen. Da hat er mich verdutzt angeguckt. Wenn du einen Vertrag unterschreibst, denken die Kumpels doch sofort, dass du beim Feiern alle Rechnungen bezahlst. Ich will den Spielern damit nur bewusst machen: Die Herausforderung beginnt jetzt erst. Die sollen sich alles gönnen, aber den Fokus auf dem Fußball halten.