Gelsenkirchen. . Viermal hat Schalke schon unter dem neuen Trainer Thomas Reis gespielt. Einige Profis sind dabei positiv aufgefallen. Ein Überblick.
Ab diesem Mittwoch dürfen die Profis des FC Schalke 04 abschalten und auch mal die Beine hochlegen – denn für alle Spieler, die nicht mit ihren Nationalteams unterwegs sind, hat die Winterpause begonnen. Erst am 1. Dezember geht es mit dem Mannschaftstraining weiter. Man hat allerdings das Gefühl, für Schalke kommt die Winterpause zu einem ungünstigen Zeitpunkt.
Denn unter dem neuen Trainer Thomas Reis (49) war in den vergangenen vier Spielen ein Aufwärtstrend erkennbar. Obwohl die sportliche Talfahrt noch nicht gestoppt werden konnte, war zumindest im Ansatz eine Aufbruchstimmung erkennbar. Das hängt auch mit einzelnen Profis zusammen, die zuletzt überzeugen konnten – die ersten Gewinner unter Thomas Reis.
Alex Kral ist bei Schalke 04 nicht mehr wegzudenken
Nicht nur wegen seiner wilden Locken-Frisur war Alex Kral in den vergangenen Wochen der auffälligste Profi von Schalke 04. Seit Reis übernommen hat, bildet der 24 Jahre alte Tscheche zusammen mit Tom Krauß (21) das Mittelfeldzentrum – und überzeugt. Vorne wie hinten war Kral zuletzt omnipräsent und wurde mehr und mehr zum Kopf des Schalker Spiels.
Ex-Trainer Frank Kramer setzte Kral nach einigen Startelf-Einsätzen zu Saisonbeginn zwischenzeitlich auf die Bank, weil er im zentralen Mittelfeld den defensiveren Ansatz bevorzugte. Zuletzt wurde aber klar: Die Leihgabe von Spartak Moskau kann Schalke mit seiner Energie und seiner Ballsicherheit extrem viel geben. Aus der ersten Elf ist er nicht mehr wegzudenken.
Schalkes Henning Matriciani ist auf dem Weg zum Kult-Profi
Große Fortschritte hat auch Henning Matriciani gemacht. Da Schalke aufgrund einer Verletzungsmisere die Innenverteidiger ausgegangen sind, stand der 23-Jährige in allen vier Partien unter Reis in der Startelf – und Matriciani wurde von Woche zu Woche besser. Fehlerfrei ist das Spiel des einstigen Regionalliga-Kickers zwar noch nicht, dank seiner Einsatzbereitschaft und seines Tempos kann er in der Bundesliga aber immer besser mithalten.
Positiv: Die bodenständige Art des gebürtigen Lippstädters kommt bei den Fans gut an. Beim Verkünden der Mannschaftsaufstellung vor den Heimspielen wird er von einigen Anhängern schon als „Fußballgott“ betitelt. Mitspieler Sebastian Polter nannte Matriciani mit einem Augenzwinkern den „deutschen Sergio Ramos“. Zuletzt machte Reis dem Schalker Emporkömmling Hoffnung, dass er womöglich auch in der Rückrunde zu einigen Einsätzen kommen könnte – obwohl die Konkurrenten mit vermeintlich größerem Namen nach ihren Verletzungen zurückkehren.
Kenan Karaman: Unter Reis ein Aktivposten
In den vier Reis-Spielen stand auch Kenan Karaman viermal in der Startelf – unter Ex-Trainer Kramer schaffte es der türkische Nationalspieler nie in die erste Elf. Und in Ansätzen konnte der 28-Jährige schon zeigen, warum Reis ihm vertraut. Mit seiner guten Physis kann Karaman auf der rechten offensiven Flügelposition viele Bälle behaupten. Auch seine Laufwege sind vielversprechend.
Mehrfach war Karaman zumindest ein Aktivposten im Spiel von Schalke 04. Klar ist aber: Im und um den gegnerischen Strafraum muss sich der gebürtige Stuttgarter noch verbessern. Nach Monaten ohne viel Spielpraxis trifft er noch zu häufig die falschen Entscheidungen.
Schwolow bleibt auch unter Reis Schalkes Nummer eins
In seinen ersten Monaten als Profi von Schalke 04 musste Torwart Alexander Schwolow viel Kritik einstecken. Wegen einiger Fehlgriffe im Saisonverlauf ist die 30 Jahre alte Leihgabe von Hertha BSC noch nicht die erhoffte Verstärkung. Aber: Auch unter Thomas Reis ist Schwolow weiterhin gesetzt. Als nach der 1:2-Niederlage in Berlin viele Beobachter mit einem Torwartwechsel und einer Chance für Ralf Fährmann gerechnet hatten, setzte Schwolow weiter auf Reis – und in den zurückliegenden vier Wochen war die Entwicklung des Torwarts positiv.
Seit Reis auf Schalke das Sagen hat, blieb Schwolow im Schalker Tor weitgehend fehlerfrei – trotz des großen Drucks. Beim 1:0-Sieg gegen Mainz konnte er zum zweiten Mal in der laufenden Saison die Null halten, in den anderen Spielen zeigte er vereinzelt sehr gute Paraden. Klar ist deshalb: Auch in der zweiten Saisonhälfte wird Alexander Schwolow weiter gesetzt sein.