Gelsenkirchen. Simon Terodde stand aus mehreren Gründen beim Schalker 1:0-Erfolg über Mainz 05 im Blickpunkt. Sein Höhepunkt war das Siegtor zum 1:0.

Keiner stand am Mittwochabend so sehr für die Kampfkraft, den Einsatzwillen der Profis des FC Schalke 04 wie Simon Terodde. Das Tor des Tages zum 1:0 (1:0)-Erfolg über Mainz 05 hatte der 34-Jährige erzielt, als er nach dem Spiel in die Interviewzone kam, war das Knie dick bandagiert, unter der Nase klebte noch Blut.

Schalke-Torjäger Terodde: "Das war ein richtiger Frontalangriff"

Die blutige Nase hatte mit einem Freistoß für Mainz 05 in der 79. Minute zu tun. Edimilson Fernandes trat an, schoss den Ball aufs Tor - und mitten ins Gesicht von Terodde. "Wir haben uns vorher in der Mauer geschworen, dass wir alle hochspringen - und ich war dann der Leidtragende", erzählte er und fügte schmunzelnd hinzu: "Das war ja ein richtiger Frontalangriff." Minutenlang musste Terodde behandelt werden, dann spielte er mit einem Brummschädel noch fünf Minuten weiter. "Aber das hatte mit Adrenalin zu tun", sagte er.

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Teroddes Tag hatte schon emotional begonnen. In der zehnten Minute nahm er nach einem gescheiten Pass von Alex Kral den Ball sehenswert mit der Hacke mit, stürmte aufs Mainzer Tor zu und traf - vom Innenpfosten prallte der Ball zum 1:0 ins Netz. Danach jubelte Terodde auf besondere Art - er zeigte die Geste der Schiedsrichter, wenn sie nach einem Videobeweis eine Entscheidung zurücknehmen. Dreimal war den Schalkern auf diese Weise bereits eine Führung wegen Abseits abgepfiffen worden.

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"Ich war mir sicher, dass ich nicht im Abseits stehe, weil ich als Stürmer immer die Abseitslinie im Blick habe", sagte Terodde auf Nachfrage dieser Zeitung, sagte aber über das Restrisiko eines VAR-Eingriffs: "Wenn der Schiedsrichter stehen bleibt und Kontakt nach Köln aufnimmt, ist es dann eigentlich immer schwierig." Diesmal aber gab es keine Einwände.

Süffisanter Jubel: Schalke-Profi Simon Terodde.
Süffisanter Jubel: Schalke-Profi Simon Terodde. © firo

Über den Sieg, der Schlusslicht Schalke wieder näher an die Konkurrenz heranbrachte, freute sich Terodde ganz besonders: "Wir waren in dieser Saison bisher nicht vom Glück verfolgt - ob es VAR-Entscheidungen waren oder Verletzungen. Denn es waren ja selten muskuläre Verletzungen", erklärte Terodde. Der Sie gegen Mainz sei nicht glücklich gewesen: "Er war nicht ermauert oder so etwas, sondern hochverdient. Über das ganze Spiel waren wir die bessere Mannschaft. Dieses Zeichen war wichtig." Ein Sonderlob bekamen die lautstarken S04-Fans unter den rund 58.000 Zuschauern: "Die Fans haben uns zum Sieg getragen. Das hat uns gut getan."

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Nur einen Mitspieler wollte sich Terodde scherzhaft zur Brust nehmen: Marius Bülter, der die Entscheidung in der 86. Minute vergab und den Ball an den Pfosten schoss, nachdem er den Mainzer Torwart schon ausgedribbelt hatte. "War doch, Abseits, oder?", frage er in der Interviewzone die Reporter. Als alle antworteten: "Nein, das Tor hätte gezählt", schaute Terodde etwas verdutzt und antwortete dann: "Gut, dann muss ich ihn in der Kabine jetzt hops nehmen."

Nächster Schalke-Gegner: Bayern München

Die gute Laune will Schalke mit ins nächste Spiel nehmen - gegen Bayern München am Samstag (18.30 Uhr/Sky). Terodde ist dann wieder dabei, trotz aller Schmerzen. "Nase und Knie - ist beides okay. Kommt nur auf eine schnelle Regeneration an."