Gelsenkirchen. . Nach dem 1:0-Sieg gegen Mainz 05 äußert sich Marius Bülter erleichtert - auch, weil seine vergebene Großchance nicht weiter ins Gewicht fällt.
Als nach sechs Minuten Nachspielzeit der erlösende Pfiff in der Arena ertönte, war Marius Bülter mit seinen Kräften am Ende. Erschöpft sank er zu Boden. Die Freude über den 1:0-Sieg von Schalke 04 im Bundesligaspiel gegen den FSV Mainz 05 war dem 29-Jährigen zwar ins Gesicht geschrieben, doch als die Königsblauen noch vor der Fankurve feierten, fehlte Bülter sogar die Kraft, um mit seinen Kollegen zu hüpfen.
„Es war sehr anstrengend“, erklärte der Stürmer einige Minuten später in der Interviewzone und ergänzte: „Aber all die Anstrengungen haben sich gelohnt. Es tut gut, endlich mal wieder zu gewinnen.“ Nach zuletzt sieben Niederlagen in der Bundesliga war der Dreier für die Schalker ein kleiner Befreiungsschlag – und im Abstiegskampf extrem wichtig, weil auch die Konkurrenten VfL Bochum, VfB Stuttgart und Bayern Leverkusen gewinnen konnten. „Uns war klar, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen – schon für das Gefühl. Vor der langen Pause wollten wir den Anschluss nicht komplett verlieren. Trotzdem war es nur ein kleiner Schritt, wir sind noch immer Letzter.“
Schalke hofft auf einen Sahne-Tag gegen den FC Bayern.
Und trotz guter Leistung gegen die Mainzer musste Schalke am Mittwochabend bis in die Nachspielzeit zittern. Doch so weit hätte es gar nicht kommen müssen, wenn das Team von Trainer Thomas Reis eine ihrer Kontergelegenheiten zum 2:0 genutzt hätte. Die beste Chance hatte in der 86. Minute Marius Bülter. Von der Mittellinie lief er allein auf den Mainzer Torwart Robin Zentner zu, umkurvte den Keeper dann sogar, traf aber nur den Pfosten. „Da brauchen wir nicht drüber sprechen – den muss ich machen“, sagte Bülter.
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Gereicht hat es für Schalke aber trotzdem zum langersehnten Sieg. Grundstein dafür war auch die gute spielerische Leistung des Tabellenletzten. „An der Einstellung lag es bei uns nie, jetzt ist sie aber vielleicht noch einen Ticken besser“, sagte Bülter über die ersten Wochen unter dem neuen Trainer Thomas Reis. „Wir werden sicher nicht die spielstärkste Mannschaft der Liga, aber wir schaffen es uns jetzt, mehr Chancen herauszuspielen, verteidigen zudem besser und fallen nicht mehr so weit zurück.“ Wegen dieser taktischen Umstellungen gelingen den Schalkern inzwischen häufiger Ballgewinne im Mittelfeld.
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Daran anknüpfen wollen die Schalker auch am Samstag (18.30 Uhr/Sky), wenn der FC Bayern München in der Arena zu Gast ist. Im Duell des Letzten gegen den Ersten ist S04 zwar klarer Außenseiter, doch Marius Bülter verspricht, dass die Königsblauen im letzten Spiel vor der WM-Pause „alles geben, was noch im Tank ist“. Der 29-Jährige hofft auf einen „schlechten Tag“ der Bayern und gleichzeitig einen Sahnetag der Schalker. Wenn die Zuschauer die Mannschaft in der ausverkauften Arena dann bedingungslos nach vorn peitschen, sei laut Bülter „vielleicht etwas drin“.