Gelsenkirchen. Trotz der schwierigen sportlichen Situation verfolgt Schalke mittelfristig hohe Ziele. Das sagt der Vorstandschef Bernd Schröder der FAZ.
In der gegenwärtigen sportlichen Krise des FC Schalke 04 blieb einer in der Öffentlichkeit weitgehend unsichtbar: Der Vorstandsvorsitzende Bernd Schröder überließ das Scheinwerferlicht Sportvorstand Peter Knäbel und dem neuen Trainer Thomas Reis. Nun äußerte er sich in einem Interview mit der FAZ - und überraschte mit hohen sportlichen Zielen.
"Als nach Mitgliedern zweitgrößter Verein in Deutschland mit grundlegend großen finanziellen Möglichkeiten, mit dieser Arena und diesem Sponsoring sehen wir uns mittelfristig im oberen Drittel der Bundesliga. Es ist klar, dass wir dort wieder hinwollen", sagte Schröder. Das würde auch gelten, wenn die Königsblauen am Saisonende erneut den bitteren Weg in die Zweite Liga antreten müssten. "Auch nach einem Abstieg könnten wir unser Ziel verfolgen, wieder ins obere Drittel der Bundesliga zu kommen. Es dauert dann eben länger, aber das müssen wir als Klub aushalten, wenn wir langfristig erfolgreich sein wollen", erklärte Schröder.
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Als beispielhaft für so eine Entwicklung bezeichnete er Eintracht Frankfurt. Die Eintracht sei auch aus der Zweiten Liga gekommen und hätte ein paar Jahre im Tabellen-Mittelfeld verbracht, um wirtschaftlich zu gesunden und "Kaderwerte aufzubauen".
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Risiko-Investitionen solle es aber nicht geben, um den Weg zurück ins obere Liga-Drittel zu beschleunigen. "Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zwischen Investition und Tilgung der Schulden zu finden", sagte Schröder. Aktuell liegt der Schuldenstand bei rund 180 Millionen Euro, das negative Eigenkapitel bei 108 Millionen Euro. Alle Überschüsse würden nicht in Spieler investiert. "Wir müssen von einem Teil der Verbindlichkeiten runter. Der Fremdkapitalanteil ist einfach zu groß", so Schröder.
Schalke-Chef Schröder über Spardiktat: "An den Haaren herbeigezogen"
Dass dieses Konzept ein "Spardiktat" sei, wies er energisch zurück: "Das ist an den Haaren herbeigezogen. Den Vorwurf muss ich ganz klar zurückweisen. Wir haben das Maximum für den Kader und den Trainer zur Verfügung gestellt, was zu diesem Zeitpunkt kaufmännisch sinnvoll war. Wir haben die Verantwortung, dass dieser Verein nicht in seiner Existenz bedroht wird." An einigen Stellen sei Schalke sogar sehr mutig gewesen.