Gelsenkirchen. Zu Beginn des Spiels gegen Freiburg sorgte eine Fan-Choreo für eine Unterbrechung. Polizei und Feuerwehr kündigen Konsequenzen für Schalke an.

Vor dem Anpfiff des Bundesligaspiels Schalke 04 gegen den SC Freiburg am Sonntag (0:2) haben sich die Fans der Königsblauen eine besondere Choreografie einfallen lassen. Beim Einlaufen der Mannschaften wurde vor der Nordkurve ein riesiges Schalke-Trikot aus Plastikfolie präsentiert. Durch das Zünden von Pyrotechnik wechselte das Shirt dann die Farbe – aus weiß wurde blau. Doch genau das sorgt nun für Ärger auf Schalke.

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Denn die Sache hatte einen Haken. Der blaue Rauch, der für die Farbveränderung gesorgt hat, entwich nur sehr langsam aus dem Plastik-Trikot, weshalb große Teile der Fans im Stehplatzbereich in den ersten Minuten das Spielfeld nicht sehen konnten.

Schalke: Rauch strömt in Richtung Schwolow-Tor

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Als der Rauch dann entwich, strömte er direkt in Richtung des Tores von S04-Schlussmann Alexander Schwolow. Zwischenzeitlich stand daher dichter blauer Rauch im Strafraum der Gelsenkirchener – so dicht, dass Torwart Schwolow im Rauch verschwand. Für Schiedsrichter Christian Dingert Grund genug, das Spiel zu unterbrechen, ehe der Qualm etwas abgezogen ist.

Die Schalke-Fans hatten vor dem Spiel gegen den SC Freiburg Probleme beim Abbau ihrer sehenswerten Choreo.
Die Schalke-Fans hatten vor dem Spiel gegen den SC Freiburg Probleme beim Abbau ihrer sehenswerten Choreo. © ffs | Andreas Ernst

Die offiziellen Behörden sehen in der Aktion einen "Vertrauensbruch". Das ließ die Gelsenkirchener Polizei am Sonntagabend in einer Pressemitteilung verlauten. "Wie bei jedem Spiel gab es im Vorfeld eine obligatorische Sicherheitsbesprechung zwischen den Verantwortlichen des Vereins, der Feuerwehr und der Polizei. In dieser Besprechung hat der Verein bei der Polizei und der Feuerwehr die Durchführung einer Choreografie durch die Ultras Gelsenkirchen angemeldet. Dieser stimmten in der vorgelegten Form sowohl Feuerwehr als auch Polizei zu", heißt es dort. "Entgegen der Absprachen brannten die Fans jedoch unter anderem zahlreiche Rauchtöpfe ab. Dadurch wurden sowohl Zuschauer als auch die Mannschaften beider Vereine beeinträchtigt. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie für einige Minuten, da es zu Sichtbehinderungen auf dem Spielfeld kam. Die Polizei weist darauf hin, dass das Abrennen von Pyrotechnik aller Art in Fußballstadien verboten ist, weil es gesundheitsgefährdend ist."

Schalke: Polizei will Sicherheitskonzepten nicht mehr zustimmen

Da die Schalke-Fans zahlreiche Rauchtöpfe abbrannten, die zu Sichtbehinderungen auf dem Spielfeld führten und "gesundheitsgefährdend für Spieler und Zuschauer waren", wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet. Dieses Verhalten werde nun Konsequenzen für Verein und Fans haben. Peter Both, Leitender Polizeidirektor der Polizei Gelsenkirchen, erklärte: "Da Polizei und Feuerwehr in dieser Handlung einen Vertrauensverlust sehen, haben sie sich noch während des Spiels darauf verständigt, bis auf Weiteres dem Sicherheitskonzept des Vereins nicht mehr zuzustimmen, sobald Choreografien angemeldet werden." Die Spiele müssten dann ohne gültiges Sicherheitskonzept durchgeführt werden.

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Geholfen hatte die Aktion der Fans aber ohnehin nicht. Bundesliga-Schlusslicht FC Schalke 04 hat gegen den SC Freiburg sein siebtes Pflichtspiel in Serie verloren und steckt auch mit seinem neuen Trainer Thomas Reis weiter tief in der Krise. Die Gelsenkirchener unterlagen dem Europa-League-Achtelfinalisten vor heimischer Kulisse am Ende einer turbulenten Woche verdient mit 0:2 (0:1). Vincenzo Grifo (45.+1 Minute/61. Foulelfmeter) erzielte am Sonntag vor 61.115 Zuschauern auf Schalke die Tore für spielerisch überlegene und souveräne Freiburger.

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