Gelsenkirchen. . Beim 1:5 in Hoffenheim zeigte der FC Schalke 04 seine schlechteste Saisonleistung. Nach Schlusspfiff spracht Trainer Frank Kramer Klartext.

Nach dem Aus in der 2. Runde des DFB-Pokals ist Frank Kramer, Trainer des FC Schalke 04, hart mit sich und seinen Spielern ins Gericht gegangen. „Das war unbestritten die schlechteste Saisonleistung, schlechter geht es nicht“, sagte er nach der 1:5 (0:3)-Niederlage bei der TSG Hoffenheim. „Wir alle haben den Verein maßlos enttäuscht um im Stich gelassen. Das ist nicht akzeptabel.“

Nur vier Tage nach der 0:3-Heimniederlage in der Bundesliga gegen Hoffenheim zeigten die Schalker gegen den gleichen Gegner im Pokal eine desolate Leistung. „Wir haben heute überhaupt keine Zweikämpfe geführt“, so der Trainer. Wie seine Mannschaft das Spiel bestritten hat, machte den 50-Jährigen „fast sprachlos“. Kramer weiter: „Mit welcher Wehrlosigkeit wir zu Werke gegangen sind, ist mir ein Rätsel.“

Schalke-Trainer Kramer vermisste den Willen bei seiner Mannschaft

Um gegen die spielstarken Sinsheimer eine Chance zu haben, versuchte es Frank Kramer am Dienstagabend mit einer Fünfer-Abwehrkette – doch auch mit einem Verteidiger mehr als zuletzt war die Schalker Defensive nicht stabiler. Ganz im Gegenteil. Zwischen den drei Innenverteidigern fehlte jegliche Abstimmung, sodass die TSG in der Anfangsphase fast im Minutentakt gefährlich vor das Schalker Tor kam.

Problem war für Trainer Kramer aber weniger die Formation, sondern eher das Verhalten seiner Spieler auf dem Feld. „Wir hätten auch mit acht Spielern in der ersten Reihe spielen können“, sagte er. „Doch wenn man keine Zweikämpfe führt, wird man keine Tore verhindern können.“ Der Coach vermisste bei seinen Profis den „Willen, das eigene Tor zu verteidigen“.

Frank Kramer droht auf Schalke das Aus

Ein bitterer Moment vor der Fankurve für Schalke-Trainer Frank Kramer (2.v.l.) und den Rest seines Teams, das in Hoffenheim eine 1:5-Packung kassierte.
Ein bitterer Moment vor der Fankurve für Schalke-Trainer Frank Kramer (2.v.l.) und den Rest seines Teams, das in Hoffenheim eine 1:5-Packung kassierte. © firo

Nach desolater erster Halbzeit, in der Hoffenheim schon klar mit 3:0 in Führung lag, appellierte der Trainer in der Pause „an die Ehre“ seiner Spieler, wie er nach Schlusspfiff erklärte. „Es war energisch und laut, aber kurz und knapp“, beschrieb er seine Ansprache. „Wenn es um Grundtugenden geht, braucht man nicht lange an der Taktiktafel stehen.“

Die 1:5-Klatsche gegen Hoffenheim war für Schalke bereits die fünfte Pflichtspielniederlage in Folge – weshalb auch die Luft für den Trainer immer dünner wird. Die mitgereisten S04-Fans forderten schon während des Spiels lautstark die Entlassung von Frank Kramer. Sportdirektor Rouven Schröder hat die Zukunft des Coaches nach Schlusspfiff offengelassen. Noch in der Nacht zu Mittwoch wird sich die sportliche Führung des Vereins zu einer Analyse zusammensetzen, erklärte Schröder.