Gelsenkirchen. . Der Japaner schaute im Rahmen einen TV-Drehs auf Schalke vorbei - und sprach dabei auch über S04 und seinen “Bruder“ Maya Yoshida.

Wenn Atsuto Uchida auf dem Vereinsgelände von Schalke 04 auftaucht, versammeln sich stets Menschen um ihn – das war schon immer so. Zu seiner aktiven Zeit bei den Königsblauen zwischen 2010 und 2017 kamen zu nahezu jeder Trainingseinheit einige japanische Fans, um ihren Helden ganz nah zu sein und ein gemeinsames Foto mit Uchida zu ergattern. In seiner Heimat nämlich ist der inzwischen 34-Jährige ein Popstar – eine Art japanischer David Beckham. Besonders bei jungen Frauen war und ist er extrem beliebt, heißt es aus Japan.

Seit mehr als fünf Jahren spielt Uchida inzwischen nicht mehr für die Königsblauen. Vor einigen Tagen tauchte er allerdings auf dem Vereinsgelände am Berger Feld auf. Und auch diesmal wurde er von einigen Menschen umringt. Allerdings nicht von Fans, sondern von Kameras, denn der Ex-Profi war für das japanische Fernsehen vor Ort.

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In seiner Funktion als TV-Experte arbeitet er derzeit an einer Dokumentation über Japans Gruppengegner bei der Winter-WM in Katar. Und die Blue Samurai treffen neben Spanien und Costa Rica auch auf Deutschland. Einen Besuch bei seinem Herzensklub ließ er sich bei dieser Gelegenheit nicht entgehen.

Atsuto Uchida war mit Schalke Dauergast im Europapokal

Sehr viele bekannte Gesichter dürfte er auf Schalke aber nicht getroffen haben. Aus dem aktiven Profi-Kader ist nur Ralf Fährmann als ehemaliger Mitspieler übriggeblieben. Der Ersatztorwart empfing den einstigen Fan-Liebling aber mit einem Strahlen und umarmte „Uchi“ herzlich. Danach ging es für Fährmann auf den Rasen, während Uchida sich Zeit für einen Plausch mit den Journalisten nahm.

Glanzvolle Zeiten auf Schalke: Atsuto Uchida und Schalke 04 im Jahr 2015 gegen Real Madrids Cristiano Ronaldo.
Glanzvolle Zeiten auf Schalke: Atsuto Uchida und Schalke 04 im Jahr 2015 gegen Real Madrids Cristiano Ronaldo. © Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services

Auch fünf Jahre nach seinem Abschied verfolge Uchida noch jedes Spiel der Königsblauen. „Ich schaffe nicht, alles komplett zu schauen – aber zumindest die Highlights gucke ich mir jede Woche an“, so der ehemalige Schalker. 153-mal lief er für die Gelsenkirchener auf (zwei Tore). Wäre der Rechtsverteidiger nicht immer wieder von Verletzungen ausgebremst worden, hätte er wohl deutlich mehr Spiele auf dem Buckel – und würde vielleicht noch heute auf dem Rasen stehen. Vor rund zwei Jahren hat Uchida die Fußballschuhe allerdings an den Nagel gehängt.

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Als Ex-Schalker leidet Atsuto Uchida natürlich mit den vielen Fans der Königsblauen mit, die in den vergangenen Jahren viel ertragen mussten. „Ich heule immer, wenn ich die Spiele sehe“, sagte Uchida mit einem herzhaften Lachen. Denn als er selbst noch den rechten Flügel beackerte, kämpfte Schalke nicht gegen den Abstieg, sondern war Dauergast im Europapokal. 2011 etwa stand er mit S04 im Halbfinale der Champions League (Aus gegen Manchester United) und gewann an der Seite von Manuel Neuer, Raúl, Klaas-Jan Huntelaar und Benedikt Höwedes den DFB-Pokal.

Schalkes Abwehrchef Yoshida für Uchida "wie ein Bruder"

Inzwischen gibt es solch große Namen auf Schalke nicht mehr – wohl aber einen Japaner: Maya Yoshida. Seit Sommer steht der Kapitän der japanischen Nationalmannschaft bei S04 unter Vertrag. Als Abwehrchef kann der 34-Jährige die hohen Erwartungen allerdings noch nicht erfüllen. „Maya ist ein sehr routinierter Spieler, muss sich in der Bundesliga aber noch anpassen – auch mit Blick auf seine Geschwindigkeit“, sagte Uchida über seinen Landmann. „Das Spiel in der Serie A und der Premier League ist anders. Er braucht noch ein bisschen Zeit.“

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Dass Maya Yoshida heute überhaupt auf Schalke spielt, liegt auch an Atsuto Uchida. Vor Yoshidas Vertragsunterschrift informierte er sich bei seinem ehemaligen Nationalmannschaftskollegen über die Königsblauen. Beide verbindet eine jahrelange Freundschaft, wie Uchida erklärte: „Maya ist für mich wie ein Familienmitglied, ein Bruder“, so der Ex-Profi. „Schon zu Jugendzeiten haben wir zusammengespielt. Im gesamten Fußballbereich ist Maya mein engster Freund. Wir sind regelmäßig in Kontakt. Zu meiner aktiven Zeit auf Schalke hat er mich sogar einige Male hier in der Arena besucht.“

Auf einen Besuch in der Arena als Zuschauer muss Uchida aus terminlichen Gründen verzichten, wenn Schalke am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) in der Bundesliga auf die TSG Hoffenheim trifft. Auch rund 9000 Kilometer entfernt wird er den Königsblauen allerdings die Daumen drücken – denn Schalke lässt Uchida noch immer nicht kalt. Das zeigte auch seine Reaktion nach dem Interview, als er die Journalisten fragte: „Warum gewinnt Schalke nicht mehr?“