Gelsenkirchen. . Mit sechs Punkten aus sieben Spielen ist Schalke ausbaufähig in die Saison gestartet. Manche Dinge funktionieren aber schon ziemlich gut.
Der Herbst ist auch beim FC Schalke 04 angekommen. Bei ungemütlichen Temperaturen und Regenschauern ließ Trainer Frank Kramer die Profis des Fußball-Bundesligisten am Mittwochmittag schwitzen. Doch trotz des Schmuddelwetters gab es gute Nachrichten vom Trainingsplatz: Thomas Ouwejan konnte die komplette Einheit mitmachen. Zu Wochenbeginn fehlte der 25 Jahre alte Niederländer noch erkrankt.
Das Trainingscomeback von Ouwejan dürfte den Schalkern Hoffnung machen, dass der Linksverteidiger auch am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) auf dem Rasen stehen kann, wenn der FC Augsburg in der Arena zu Gast ist. Aus sportlicher Sicht könnte die Partie für die Königsblauen ebenso ungemütlich werden, wie das Gelsenkirchener Herbstwetter – denn gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt ist ein Sieg Pflicht. Verlieren ist verboten. Dass man den FC Augsburg aber nicht mal eben im Vorbeigehen schlägt, musste erst in der Vorwoche der FC Bayern München feststellen. Überraschend verlor der Rekordmeister mit 0:1 bei den Fuggerstädtern. An Selbstvertrauen dürfte es dem FCA vor dem Spiel auf Schalke also nicht mangeln – so viel ist klar.
Gute Flankenpräzision bei Schalke 04
Doch auch die Gelsenkirchener hatten in der Länderspielpause, in der nur sechs Profis mit ihren Nationalteams unterwegs waren, Zeit, an ihrem Spiel zu feilen. Es konnten an Schwächen gearbeitet und Stärken ausgebaut werden. Denn klar ist: Obwohl der Saisonstart von S04 mit sechs Punkten nach sieben Spielen ausbaufähig war, gab es auch einige Dinge, die schon ganz gut funktioniert haben. Etwa das Flügelspiel.
In den ersten sieben Ligaspielen war auffällig, dass Schalke immer wieder über die Außen den Weg nach vorn sucht – und regelmäßig schafften es die Flügelspieler auch, bis zur gegnerischen Grundlinie vorzudringen. 13,5 Flanken schlugen die Schalker zu Saisonbeginn durchschnittlich, wie die Daten-Experten von CreateFootball ermittelt haben. Nur fünf Teams flanken häufiger. Hervorzuheben ist auch die gute Präzision der Schalker Hereingaben: 38 Prozent der Flanken kamen auch beim Mitspieler an – der drittbeste Wert im Ligavergleich.
Vor allem die linke Seite der Königsblauen sticht dabei heraus. 71 Flanken von links (Top-Wert in der Liga) stehen nur 32 Flanken von rechts (Rang 17 im Ligavergleich) gegenüber. Eng verknüpft ist diese Statistik auch mit dem Personal des Aufsteigers, denn sowohl Thomas Ouwejan als auch Tobias Mohr und Marius Bülter haben zu Saisonbeginn auf der linken Seite gewirbelt. Über rechts setzten Cedric Brunner, Henning Matriciani oder der Offensive Jordan Larsson deutlich weniger Impulse.
Schon zu Zweitliga-Zeiten zählten die Angriffe über die linke Seite zu den beliebtesten taktischen Varianten der Königsblauen. Ziel war es stets, Linksverteidiger Thomas Ouwejan freizuspielen – ein ausgewiesener Flanken-Spezialist, der in der Vorsaison auf acht Torvorlagen kam. Auch in der Bundesliga sind die Hereingaben von Ouwejan weiter gefürchtet (bislang ein Assist).
Schalke: Tobias Mohr schon mit drei Assists
Zuletzt war der Niederländer bei S04 allerdings nur noch Ersatz, denn in Tobias Mohr hat Trainer Frank Kramer einen weiteren Spezialisten für die linke Seite. Der Neuzugang aus Heidenheim kann dort sowohl in der Abwehrkette als auch in der Offensive spielen – und er überzeugt auf Schalke in beiden Rollen. In der Liga kommt er bereits auf drei Vorlagen. „Für mich ist es bislang super gelaufen, ich fühle mich links überall wohl“, sagte der 26-Jährige zuletzt.
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Gegen den VfL Bochum (3:1) und in Dortmund (0:1) spielte Mohr als Linksverteidiger in der Viererkette auf der Ouwejan-Position. Am Sonntag gegen Augsburg könnte er womöglich wieder eine Position weiter nach vorn rücken. In diesem Fall würde wohl auch Ouwejan wieder in die Anfangself rutschen – für volle Flanken-Power von links. Schon in der Vorbereitung und zu Saisonbeginn stand das Duo regelmäßig gemeinsam auf dem Rasen. Die Chemie zwischen den beiden Linksfüßen stimmt in jeden Fall, wie Ouwejan zu Saisonbeginn erklärt hatte.
Passend dazu äußerte sich auch Trainer Frank Kramer mit Blick auf das wichtige Spiel gegen den FC Augsburg im Kicker: „Wir erhoffen uns, dass über die linke Seite die Post abgeht.“ Mit den Flanken-Spezialisten Mohr und Ouwejan in der Startelf wäre das fast garantiert.