Gelsenkirchen. . Die ersten sieben Spieltage der Bundesliga sind rum. Eine Daten-Analyse zeigt, dass Schalke in einigen Statistiken ganz schlecht abschneidet.

Sechs Punkte aus sieben Spielen, Rang 14 – der Saisonstart von Aufsteiger Schalke 04 in der Bundesliga war ausbaufähig, aber noch ordentlich. Auch bei der 0:1-Niederlage gegen Champions-League-Teilnehmer Borussia Dortmund im Derby machte das Team von Trainer Frank Kramer zumindest in der Defensive ein ganz gutes Spiel.

Schalkes Trainer Frank Kramer gibt seiner Mannschaft von der Seitenlinie aus Kommandos.
Schalkes Trainer Frank Kramer gibt seiner Mannschaft von der Seitenlinie aus Kommandos. © firo

Es war ein weiterer Beweis dafür, dass das Spiel gegen den Ball aktuell nicht die größte Baustelle der Gelsenkirchener ist. Der Schuh drückt in der Offensive. An den ersten sieben Spieltagen hat Schalke zwar acht Tore erzielt – davon aber nur drei aus dem Spieler heraus. Fünf Treffer fielen nach Standardsituationen.

Pressingeffizienz ist ein Problem von Schalke 04

Auch ein Blick auf die Daten der bisherigen Saison zeigt: Schalke arbeitet sich aus dem Spiel heraus zu wenige Torgelegenheiten heraus. Das liegt auch am wenigen Ballbesitz. Durchschnittlich kommen die Königsblauen auf nur 39 Prozent Ballbesitz pro Spiel, die durchschnittliche Ballbesitzdauer pro Partie liegt bei 20 Minuten – in beiden Kategorien ist Schalke Schlusslicht in der Bundesliga, wie die Daten-Experten von Create-Football ermittelt haben.

Enttäuschung nach der Derby-Niederlage: Schalke-Profi Dominick Drexler (2. von links) klatscht Dortmunds Salih Özcan ab.
Enttäuschung nach der Derby-Niederlage: Schalke-Profi Dominick Drexler (2. von links) klatscht Dortmunds Salih Özcan ab. © firo

Klar ist aber auch: Wenig Ballbesitz muss nicht immer schlecht sein. Das zeigt etwa Union Berlin eindrucksvoll. Der Tabellenführer in der Regel auch seltener den Ball als der Gegner. Ein großer Unterschied zwischen Union und Schalke sind aber die Pressingsituationen. Beide Teams hoffen zwar auf viele Ballgewinne im Mittelfeld, doch die Pressingeffizienz der Schalker ist auffallend schwach – laut CreateFootball ist Schalke auch in dieser Kategorie Liga-Schlusslicht. Ein Problem dabei ist, dass die Abstände zwischen den S04-Spielern häufig zu groß sind. Das Pressing kann vom Gegner deshalb relativ einfach überspielt werden.

Nach Flanken ist Schalke in der Offensive gefährlich

Die Schalker kommen im Mittelfeld auf weniger Balleroberungen als gewünscht. Die Folge: Auch Kontersituationen sind Mangelware. 13 Konter fährt Königsblau durchschnittlich pro 90 Minuten – im Ligavergleich liegt die Mannschaft von Trainer Frank Kramer damit auf Rang 14. Problematisch ist im Zuge dessen, dass Schalke kaum tief in die gegnerische Hälfte kommt. Nur 35 Pässe werden pro 90 Minuten ins gegnerische Drittel gespielt (Liga-Tiefstwert). Ähnlich dürftig sind die Zahlen der Schalker Vorstöße in die gegnerische Hälfte (Rang 17 im Ligavergleich) und die Vorstöße in den gegnerischen Strafraum (Rang 15 im Ligavergleich).

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Wenn Schalke gefährlich wird, dann tendenziell nach Standardsituationen. Schon drei Tore wurden in Folge von Freistößen erzielt. Dabei können die Gelsenkirchener durch ihre Flankengenauigkeit punkten. 38 Prozent der Hereingaben kommen beim Mitspieler an (Rang drei im Ligavergleich). Mit 13,5 Flanken pro Spiel setzt Schalke zudem auf überdurchschnittlich viele Hereingaben (Rang sechs im Ligavergleich).

  • Den zweiten Teil unserer Daten-Analyse gibt es am Donnerstag. Darin wird auch aufgearbeitet, wo die Schalker zur Ligaspitze gehören