Dortmund. Lange hielt Schalke im Derby beim BVB das 0:0. Dann wechselte Trainer Frank Kramer defensiv. Kurze Zeit später fiel das 0:1.

Nur noch 15 Minuten fehlten, um die große Überraschung zu schaffen. 0:0 stand es zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 im Revierderby, und obwohl der BVB drückend überlegen war und in allen Statistiken weit vorn lag, schien der Champions-League-Teilnehmer der Verzweiflung nah. Dann wechselte Schalkes Trainer Frank Kramer aus - für den Offensivmann Marius Bülter kam Defensiv-Ackerer Alex Kral. Kramers Signal: Jetzt geht Schalke auf 0:0. Der Plan ging schief, nur drei Minuten später traf Youssoufa Moukoko zum 1:0-Siegtor. Kam der Wechsel zu früh?

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Schalke-Profi Krauß: "Alex läuft alles weg"

Diese Zeitung fragte Tom Krauß, den besten Feldspieler, danach. "Schwierig zu sagen, aber meiner Meinung nach sind wir nicht auf Defensive gegangen. Alex ist ein Läufer, der läuft alles weg. Und Dortmund hat uns immer mehr hinten reingedrückt", sagte Krauß.

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Er ärgerte sich vielmehr über das Gegentor: "Wir können mal eine Flanke zulassen, das kann passieren, im Zentrum müssen wir Mann-Verteidigung haben. Youssoufa ist nicht der Größte, dass er das Tor köpft, geht eigentlich nicht." Krauß ergänzte: "Maya Yoshida und Sepp van den Berg haben das gut gemacht, aber - und da nehme ich alle mit ins Boot - solche Bälle müssen wir über 90 Minuten verteidigen. Und in der einen Situation hat hat das nicht geklappt, und deshalb haben wir verloren."

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Auch Sportdirektor Rouven Schröder ärgerte sich über Moukokos Tor: "Es war eine herausragende Flanke, aber man kann im Zentrum eventuell zehn, 15 Zentimeter weiter hinten stehen." Das ging an die Adresse von Maya Yoshida. Über den Wechsel Kral für Bülter: "Das ist ein Abwägungsprozess. Alex ist laufstark, hat sehr gut trainiert, ist im Zweikampf deutlich verbessert. Die Einwechslung von Kral war zu dem Zeitpunkt ja nicht strittig."

Schalke trifft am 2. Oktober auf den FC Augsburg

Ein Lob gab es für Rodrigo Zalazar, der unmittelbar nach dem Gegentor ins Spiel kam und für Gefahr sorgte. "Er hatte zwei, drei überragende Momente, hat Fouls gezogen", sagte Schröder.

Gut möglich, dass Zalazar in zwei Wochen wieder von Beginn an spielen darf - dann trifft Schalke auf den FC Augsburg (Sonntag, 2. Oktober, 17.30 Uhr/Sky). Hatten die Schalker eine Niederlage in Dortmund einkalkuliert, ist das gegen Augsburg anders. Da gilt: verlieren verboten.