Gelsenkirchen. Fünf Gegentore kassierte Schalke 04 in den ersten beiden Bundesligaspielen. In der Besetzung der Abwehr wird sich noch etwas verändern.

Einen Innenverteidiger hat der FC Schalke 04 schon abgegeben: Marius Lode, im Januar von Bodö/Glimt aus Norwegen gekommen, löste seinen bis 2024 gültigen Vertrag gegen eine Abfindung auf. "Die Zeit war für ihn recht schwierig, er hat nie richtig die Chance bekommen auf seiner Position", sagte Sportdirektor Rouven Schröder und ergänzte. "Nun herrschen für beide Seiten klare Verhältnisse. Wir haben früh klargemacht, dass es schwer für ihn wird." Die Lode-Entscheidung war aber nicht die letzte auf der Innenverteidiger-Position. Bis zum Ende der Transferperiode am 1. September wird sich noch einiges tun.

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"Das ist ein spannendes Thema der Kaderplanung, wie ich finde", sagte Rouven Schröder. Schalke brauche einen hochqualifizierten Kader. "Konkurrenz hat noch nie geschadet. Für uns ist die Situation perfekt. Toi, toi, toi - aktuell haben wir keine Verletzten. Lieber so als dass wir uns fragen, wer überhaupt spielen soll." Doch wie ist der Stand der Planung? Ein Überblick.

Maya Yoshida: Der Zugang ist gesetzt.

Malick Thiaw: Aktuell kämpft der U21-Nationalspieler mit Marcin Kaminski um den Platz neben Yoshida. Im Spiel gegen Mönchengladbach (2:2) stand er in der Startelf. Aber: Thiaw dürfte Schalke noch verlassen, er soll eine hohe einstellige Millionensumme einbringen. "Dass Malick ein spannender Spieler auf dem Markt ist, muss man nicht betonen", sagte Schröder.

Marcin Kaminski: Dauerbrenner in der Aufstiegssaison, stand in 31 der 34 Zweitligaspiele über 90 Minuten auf dem Platz. "Pure Konstanz", lobte Schröder. In der Bundesliga hat er aber Geschwindigkeitsdefizite. "Marcin ist ein ganz wichtiger Faktor in der Gruppe", sagte Schröder. Doch Kaminskis großes Ziel ist die WM-Teilnahme mit Polen. Sitzt er nur auf der Bank, wird es schwer mit einer Nominierung.

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Leo Greiml: Der Österreicher, bisher lediglich für die U23 in der Regionalliga aktiv, ist Schröders Geheimtipp. "Er wird bald anklopfen. Leo hat ganz, ganz große Ziele. Er hat im Training gezeigt, wie weit er ist, dass er angreift und mit seiner Art, Fußball zu spielen, perfekt zu Schalke passt", sagte Schröder. Greiml fehlte durch die Reha nach einem Kreuzbandriss die Spielpraxis.

Ibrahima Cissé: Er kam von KAA Gent aus Belgien, ist aber noch weit von Bundesliga-Klasse entfernt. "Man muss eine gewisse Geduld mitbringen. Ein junger Bursche, der jetzt erst richtig eingreift", sagte Schröder. Am Samstag feierte er sein U23-Debüt.

Fazit: Thiaw dürfte Schalke noch verlassen, Cissé ist noch nicht so weit. Das heißt: Nur Yoshida, Kaminski und Greiml sind Alternativen für Trainer Frank Kramer - etwas zu wenig. Deshalb sieht sich Schröder nach Zugängen um.