Gelsenkirchen. . Die Finanzvorständin von Schalke 04 ist die einzige Frau, im Vorstand eines Bundesligisten. Sie fordert ein Umdenken in der Branche.
Christina Rühl-Hamers ist eine Pionierin – wenn auch ungewollt. Denn die 46-Jährige ist die einzige Frau, die im Vorstand eines Fußball-Bundesligisten sitzt. Beim FC Schalke 04 ist Rühl-Hamers für die Finanzen verantwortlich. „Der Fußball muss sich in Sachen Diversität ganz sicher verändern und öffnen, weil er stark davon profitieren würde“, sagte sie im Interview mit den Online-Portalen Spox und Goal. „Es ist nachgewiesen, dass diese Diversität auch zu wirtschaftlich besseren Entscheidungen und Ergebnissen führt.“
Noch allerdings wird der Fußball von starken Männern in verantwortlichen Positionen dominiert. Eine Tatsache, die Rühl-Hamers einen „Kulturwechsel in der gesamten Branche“ fordern lässt. Die Finanzvorständin wünscht sich, dass die Arbeitsbedingungen im Profifußball so verändert werden, dass diese auch für Frauen attraktiv seien. „Der Fußball ist weiterhin sehr stark von einzelnen Persönlichkeiten geprägt“, fasst sie die den Status Quo zusammen. „Die Frage ist, ob das die Zukunft sein soll, wenn andere Unternehmen in dieser Hinsicht schon längst anders aufgestellt sind und eher inhaltliche Themen als einzelne Personen in den Vordergrund rücken.“
Schalke: Rühl-Hamers schwärmt von Sportdirektor Rouven Schröder
Zumindest auf Schalke seien die Zeiten der mächtigen Alphatiere allerdings vorbei, beschreibt Rühl-Hamers. Sie sagt aber auch: „Grundsätzlich kann man von starken Persönlichkeiten und Charakteren immer etwas lernen – vielleicht aber auch genau das, was man selbst nicht machen will.“ Als Frau habe sie sich in der Fußballbranche allerdings nie wie eine Ausnahme vorgekommen. Der Umgang mit den Kollegen sei harmonisch gewesen.
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Als Finanzvorständin bei den weiterhin hoch verschuldeten Schalkern stand Rühl-Hamers in den vergangenen Monaten mehr im Fokus als es ihr lieb war. Denn nach dem Abstieg 2021 mussten die Ausgaben radikal gesenkt werden. Vor allem dank dutzender Transfers des damals neu verpflichteten Sportdirektors Rouven Schröder ist das gelungen. Allein der Personaletat wurde in kurzer Zeit von rund 80 Millionen Euro auf rund 20 Millionen Euro gesenkt.
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Weil es Rouven Schröder trotz dieses großen Kostendrucks geschafft hat, eine Mannschaft zusammenzustellen, die den Bundesliga-Aufstieg geschafft hat, ist der Sportdirektor für die 46-Jährige der Schalker Königstransfer. „Weil er die Aufgabe dermaßen angenommen und sich mit all seiner Energie reingeworfen hat“, erklärt sie. „Um in diesem schwierigen Geschäft so viele Kaderbewegungen abzuwickeln und Personalentscheidungen zu treffen, dafür braucht man ganz viel Eigenmotivation und Leidenschaft. Daher kann man das absolut so über ihn sagen.“