Gelsenkirchen. Fünfeinhalb Wochen Vorbereitung sind rum und auf Schalke konnten sich einige Spieler in den Vordergrund spielen. Das sind die bisherigen Gewinner

Beim FC Schalke 04 sind fünfeinhalb Wochen Vorbereitung rum. In unzähligen Trainingseinheiten wurde geschwitzt, in den sieben Testspielen viel ausprobiert. All das hatte den Sinn, die königsblaue Mannschaft bestmöglich auf die kommenden Aufgaben in Bundesliga und DFB-Pokal vorzubereiten. Denn schon an diesem Sonntag wird es ernst. Beim Bremer SV (13 Uhr/Sky) steht im Pokal das erste Pflichtspiel der neuen Saison an.

Der neue Trainer Frank Kramer hat in seinen ersten Wochen auf Schalke schon wertvolle Erkenntnisse über seinen Kader sammeln können. Doch wer hat in der Vorbereitung überzeugt? Wer hat enttäuscht? Die WAZ stellt die ersten 04 Gewinner unter Kramer vor.

Tom Krauß - auf Anhieb im Schalker Mannschaftsrat:

Ein großer Gewinner der vergangenen Wochen ist Tom Krauß. Der Neuzugang aus Leipzig überzeugte von der ersten Minute an. Auf dem Platz ist sein Wille unübersehbar und er erinnert ein wenig an sein Vorbild Joshua Kimmich (FC Bayern). So weit ist der 21-Jährige zwar noch lange nicht, aber im Mittelfeldzentrum dürfte Krauß zu Saisonbeginn gesetzt sein. Sowohl auf der Sechs als auch auf der Acht hat der Junioren-Nationalspieler seine Stärken. Daher ist er einer der großen Hoffnungsträger bei Königsblau.

In dieser zentralen Rolle hat er sogar das Zeug, in die Rolle eines Anführers hineinzuwachsen – und die Schalker trauen ihm diese Verantwortung zumindest mittelfristig zu. Der Beweis: Trotz seiner Jugend ist er schon jetzt Teil des Mannschaftsrats bei S04, ist dabei der einzige Neuzugang.

Im Mittelfeld einer der königsblauen Hoffnungsträger: Tom Krauß.
Im Mittelfeld einer der königsblauen Hoffnungsträger: Tom Krauß. © RHR-Foto

Maya Yoshida überzeugt auf Schalke mir Ruhe und Erfahrung

Lange stellte sich in der Saisonvorbereitung die Frage, wie der abgewanderte Abwehrchef Ko Itakura ersetzt werden kann. Als Lösung holte Sportdirektor Rouven Schröder den 33 Jahre alten Maya Yoshida. Da sein Vertrag bei Sampdoria Genua ausgelaufen war, kam der 1,89-Meter-Hüne sogar ablösefrei nach Gelsenkirchen. Wie Itakura ist Yoshida Japaner, ja sogar Kapitän der Nationalmannschaft. 119-mal lief der Neu-Schalker bereits für die Blue Samurai auf, führte das Team bei Weltmeisterschaften an.

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Diese immense Erfahrung soll den Schalkern im Abstiegskampf helfen – und der erste Eindruck von Yoshida ist top. Der Innenverteidiger überzeugt durch Ruhe, Zweikampfstärke und seiner Erfahrung. Schon nach den ersten Trainingseinheiten waren Trainer Kamer und seine Schalker Mitspieler beeindruckt von der Ausstrahlung des Neuzugangs. Klar ist: Zu Saisonbeginn wird Yoshida im Abwehrzentrum gesetzt sein – obwohl noch nicht ganz absehbar ist, ob er auch dem hohen Tempo der Bundesliga gewachsen ist. Sprintstärke gehört nämlich nicht zu den Stärken des Japaners.

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Danny Latza - bleibt Schalkes Kapitän

Gerade im zentralen Mittelfeld hat Kramer die Qual der Wahl. Gleiche mehrere Spieler dürften sich Hoffnungen machen, auf Sechs und auf der Acht zum Einsatz zu kommen. Durch die Neuzugänge Tom Krauß und Alex Kral (ausgeliehen von Spartak Moskau) hat der Konkurrenzkampf auf diesen Positionen noch einmal zugenommen. Doch auch ein Routinier darf sich berechtige Hoffnungen auf regelmäßige Einsatzzeiten machen: Danny Latza.

Bleibt Schalke Kapitän: Danny Latza.
Bleibt Schalke Kapitän: Danny Latza. © RHR-Foto

Der 32-Jährige konnte in den Testspielen überzeugen. Nach einer von Verletzungen geprägten Vorsaison scheint er fit für den Saisonstart zu sein. Und in der Mannschaft genießt der gebürtige Gelsenkirchener weiter viel Wertschätzung, weshalb Frank Kramer ihn – etwas überraschend – als Kapitän bestätigt hat. Ein Vertrauensvorschuss für Latza. Sollte er über einen längeren Zeitraum fit und verletzungsfrei bleiben, kann er Schalke wohl auch in der Bundesliga weiterhelfen.

Alexander Schwolow - ist im Schalker Tor gesetzt

Schon vor zwei Jahren wollten die Schalker Alexander Schwolow als neue Nummer eins verpflichten. Damals scheiterte der Transfer an den Ablöseforderungen des SC Freiburg. Im zweiten Anlauf hat es in diesem Sommer funktioniert. Für ein Jahr wurde der 30-Jährige von Hertha BSC ausgeliehen, um die Baustelle auf der Torwartposition zu schließen.

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Und schon bei Vertragsunterzeichnung war klar: Schwolow wird in der Bundesliga den Vorzug vor Ur-Schalker Ralf Fährmann bekommen. Auch in den Testspielen ließen die Gelsenkirchener keinen Zweifel daran, dass sie auf den Neuzugang bauen – obwohl er in Berlin eine schwere Zeit durchlebte und zwischenzeitlich sogar seinen Stammplatz verlor. Bei seiner Vorstellung sah er aber vor allem das Positive an dieser Erfahrung. „Ich habe viele schwierige Situationen meistern müssen, gerade in den vergangenen ein, zwei Jahren. Mich wirft nichts mehr um“, sagte Schwolow – eine Einstellung, die den Schalkern im Abstiegskampf helfen dürfte.