Mittersill. Die Personalie Amine Harit beschäftigt Schalke 04. Im Testspiel gegen Augsburg glänzte der Spielmacher, gehen soll er aber trotzdem.

Ein Kunstwerk wie dieses sahen die Fans des FC Schalke 04 selten in den vergangenen Jahren. Etwa 30 Meter vor dem gegnerischen Tor bekam Amine Harit den Ball zugespielt. Er drehte sich kurz und spielte mit dem rechten Fuß einen Zauberpass, der zum 1:1-Endstand am Sonntag im Test gegen Augsburg führte. Einen Pass, den im aktuellen Kader des Bundesliga-Aufsteigers wenige hinbekommen.

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Dieser Geniestreich zeigte: Einer wie Harit wird Schalke fehlen. Denn bleiben wird er nicht. Ist das bitter? „Nein“, sagte Trainer Frank Kramer über den Pass. „Bitter finde ich das nicht. Da geht einem doch das Herz auf.“ Aus mehreren Gründen setzte er den 25-Jährigen, der nach einer Leihe von Olympique Marseille zurückkehrte, wieder ein. Zum einen, damit interessierte Klubs sehen, dass sich Harit in guter Frühform befindet. Und es gab noch einen anderen Grund. „Wir haben immer betont, dass er Spieler von Schalke 04 ist, dass wir gut mit ihm umgehen und fair sein wollen. Das haben wir gezeigt, und er hat es zurückgegeben“, sagte Kramer.

Schalke: Harits Vertrag gilt bis 2024

Viele Anhänger träumen davon, dass Harit, der noch bis Juni 2024 unter Vertrag steht, doch noch bleibt. Das ist aber ausgeschlossen. Bis zu fünf Millionen Euro verdient er im Jahr, das sprengt den Gehaltsrahmen. Schalke will Harit nicht nur von der Gehaltsliste streichen, sondern auch eine stattliche Ablösesumme kassieren. Interessierte Klubs gibt es. Im Trainingslager in Mittersill, das gestern mit dem Rückflug nach Deutschland zu Ende ging, nahm Harit nicht an der Blau-Weißen Nacht mit den Fans teil, weil er per Videoschalte mit einem interessierten Klub verhandelte. Bisher hat aber niemand ein adäquates Angebot bei Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder hinterlegt – nicht Harits Ex-Klub Marseille, der nach wie vor an einer Weiterverpflichtung interessiert ist.

Auch nicht der interessierte türkische Rekordmeister Galatasaray Istanbul. Schalke will den Spielmacher nicht verleihen, obwohl das theoretisch möglich wäre. Auch eine Ratenzahlung der Ablösesumme akzeptiert Schalke nicht. Großen Druck hat Harit aber noch nicht – schließlich steht ihm auf Schalke ein üppiges Monatsgehalt zu. Und er wird fit gemacht.

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Würde er denn in den Pflichtspielen beim Bremer SV (DFB-Pokal, 31. Juli) und dem 1. FC Köln (7. August) starten, wenn er noch unter Vertrag stünde? Frank Kramer schließt das nicht aus: „Darüber habe ich mit Rouven bisher nicht gesprochen. Aber warum denn nicht? Jeder bei uns kennt die Situation – aber bis der Fall eintritt und er geht, müssen wir ihn gut in Schuss halten. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen werden nicht schlechter, wenn er auf der Piste ist und performt. Im Gegenteil.“