Gelsenkirchen. Einige Altlasten plagen den FC Schalke 04 noch immer. Sie erschweren mögliche Transfers wie den von Torhüter Stefan Ortega.
Als Sebastian Rudy im August 2018 zum FC Schalke 04 kam, war die königsblaue Welt noch in Ordnung. Schalke war gerade Vizemeister geworden und freute sich auf Champions-League-Feste, auf dem Konto war genug Geld für teure Verpflichtungen. Und so holte Schalke Nationalspieler Rudy für 16 Millionen Euro Ablöse vom FC Bayern München und stattete ihn mit einem großzügigen Vierjahresvertrag aus. Der Plan: Europapokal auf Dauer. Vier Jahre später ist vieles anders - nur eins nicht: Zahlen muss S04 immer noch für Rudy. Diese Zeitung kann einen Bild-Bericht bestätigen.
Ex-Schalker Rudy: Rekordspieler in Hoffenheim
Rudy spielt inzwischen längst wieder für die TSG Hoffenheim, ist dort zum Rekordspieler geworden. Bereits 304-mal lief er für die TSG auf - auf Schalke kam er insgesamt nur auf 30 Einsätze. Bei der Vertragsauflösung nach dem Schalker Abstieg 2021 verzichtete Rudy auf viel Geld. Was aber noch fällig ist: Teile der Ablöse. Die Schalker hatten im August 2018 mit dem FC Bayern eine Ratenzahlung vereinbart. Seinerzeit galt es für Heidel als Verhandlungserfolg, dass er für seinen Lieblingsspieler nicht einmal viel Geld sofort zahlen musste, trotz Champions League. Doch inzwischen ist die Ratenzahlung zum Bumerang geworden und für die neue Schalker Vereinsführung, die nach dem Wiederaufstieg den Bundesliga-Kader planen muss, ein schwerer Klotz am Bein.
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Auch das ist ein Grund, warum Schalke den Japaner Ko Itakura nicht für rund 5,5 Millionen Euro Ablösesumme kaufen konnte. Nicht nur mit dem FC Bayern hatte Schalke Ratenzahlung vereinbart - sondern vor einem Jahr auch mit einigen Spielern, die für eine Vertragsauflösung eine Abfindung erhielten, zum Beispiel Ex-Kapitän Omar Mascarell. Auch er war von Heidel geholt worden. Vor einem Jahr halfen die Profis Schalke, indem sie die komplette Summe nicht sofort forderten. Fällig wird sie trotzdem. Und so muss Schalke in diesem Sommer fast zehn Millionen Euro allein für Transfers und Abfindungen zahlen.
Schalke-Kandidaten: Tom Krauß und Stefan Ortega
Doch wie geht es nun weiter mit der Kaderplanung? Einer, der sich auch auf Rudys Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld wohlfühlt, ist Tom Krauß. Der 20-Jährige, der in der vergangenen Saison für den Zweitligisten 1. FC Nürnberg 31 Spiele bestritten hatte (drei Tore), steht noch bis 2025 bei RB Leipzig unter Vertrag. In einem Sky-Interview am Rande eines Lehrgangs mit der deutschen U21-Nationalmannschaft bestätigte Krauß, dass er in der kommenden Saison nicht für den Pokalsieger spielen wird. Auf seiner Interessentenliste aber: Schalke. "Schalke ist ein Thema", sagte Krauß. Möglich wäre aber lediglich eine Leihe.
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Ablösefrei verpflichten könnten die Königsblauen Torwart Stefan Ortega, der seinen Vertrag beim Absteiger Arminia Bielefeld nicht verlängerte. Das Problem: Ortega und Schalke müssen sich noch auf ein Gehalt verständigen. Der 29-Jährige will noch einmal in seiner Karriere einen großen Vertrag abschließen - und viel Geld ist auf Schalke nicht mehr zu holen.
Ablösefreie Profis, Leihgeschäfte - das ist der Weg des neuen Schalke auf dem Weg zum Klassenerhalt. Auch wegen solcher Altlasten wie Rudy.