Gelsenkirchen. Drei Spieler, die Schalke 04 zuletzt verliehen hatte, hätten bis Dienstag via Kaufoption verpflichtet werden können. Wurden sie aber nicht.

Die Tränen sind bei vielen Fans des FC Schalke 04 noch nicht getrocknet, der am Dienstag verkündete Abschied von Abwehrchef Ko Itakura schlägt nicht wenigen aufs Gemüt. Die Entscheidung, den japanischen Nationalspieler aus finanziellen Gründen nicht zu kaufen, überdeckte weitere Personalien. Denn die Kaufoptionen von drei Spielern, die Schalke verliehen hatte, endeten ebenso am Dienstag.

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Die aktuellen Klubs von Levent Mercan (Karagümrük), Can Bozdogan (Besiktas Istanbul) und Rabbi Matondo (Cercle Brügge) entschieden aber, die Optionen nicht zu ziehen. Auf den ersten Blick ist das schlecht für Schalke, denn nun könnte das Trio beim Trainingsauftakt am 20. Juni wieder auf der Matte stehen - eine Zukunft der drei bei den Königsblauen gilt als ausgeschlossen. Doch die Sportchefs bleiben entspannt. Diese Zeitung kennt die Gründe.

Levent Mercan (21): Der offensive Mittelfeldspieler, dessen S04-Vertrag noch bis Juni 2023 gilt, zählte bei Karagümrük in der Hinrunde der Saison zeitweise nicht einmal zum Aufgebot. In der Rückrunde aber kam er häufiger zum Zuge, insgesamt spielte er 18-mal. Mit Mercan kletterte Karagümrük vom zwölften auf den achten Platz in der Abschlusstabelle. Nach Informationen dieser Zeitung gibt es für Mercan Anfragen aus der Türkei. Eine weitere Leihe ist nicht möglich.

Can Bozdogan (21): Das gilt auch für Bozdogan, der bei Besiktas Istanbul Champions-League-Erfahrung sammelte und in 22 Erstliga-Spielen zum Einsatz kam (ein Tor). Das Portal "transfermarkt.de" beziffert Bozdogans Marktwert auf 4,3 Millionen Euro. In der Aufstiegsmannschaft wäre er hinter Malick Thiaw (5 Mio Euro) auf Platz zwei - noch vor Ko Itakura (3,5 Mio Euro). Bozdogans Vertrag auf Schalke gilt bis Juni 2024. Besiktas ist finanziell sehr stark angeschlagen, aber dennoch daran interessiert, Bozdogan weiter zu verpflichten.

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Rabbi Matondo (21): Für 3,5 Millionen Euro hätte der belgische Erstligist Cercle Brügge den schnellen Stürmer fest verpflichten konnte. Doch ähnlich wie Schalke im Fall Itakura musste Brügge feststellen, dass weder die Ablösesumme noch das Gehalt finanzierbar gewesen wäre. Da Matondos Vertrag auf Schalke 2023 endet, ist eine weitere Leihe nicht möglich. Kauf-Interessenten gibt es für Matondo, der in 26 Erstliga-Spielen neun Tore für Brügge erzielte - nach unseren Informationen vor allem aus England und Frankreich.

Das Fazit der Schalker ist positiv: In allen drei Fällen ist die Leih-Strategie aufgegangen. Und bis zum Ende der Transferperiode am 1. September rechnen sie fest mit Transfers und einer mittleren siebenstelligen Einnahme.