Gelsenkirchen. Nach dem 1:3 gegen den VfL Bochum im Finale des Westfalenpokals ist Schalkes U-17-Trainer Onur Cinel nicht gut auf seine Mannschaft zu sprechen.
Den NRW-Ligapokal hat er gewonnen, Westdeutscher Meister ist er geworden und Deutscher Meister auch. Da lässt es sich doch verschmerzen, dass der Westfalenpokal nicht an die U-17-Fußballer des FC Schalke 04 geht? „Nee!“, antwortet Trainer Onur Cinel. Sehr bestimmt. Zu gerne hätte er eine weitere Feier gestartet, zumindest eine kleine. Doch sein Team hat seine grandiose Saison am Donnerstagabend im Parkstadion nicht grandios zu Ende gebracht und sich dem VfL Bochummit 1:3 (1:1) beugen müssen.
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Es war die erste Halbzeit, über die sich Onur Cinel so sehr ärgerte. „Wir waren nicht kollektiv, überhaupt nicht auf dem Platz“, sagte der 36-Jährige. „Wir waren unaufmerksam, nicht intensiv und überhaupt nicht laut. Die Bochumer waren in allen Belangen besser als wir.“ Und an diesem Fazit der ersten 40 Minuten änderte auch die Tatsache nichts, dass die Schalker B-Junioren mit 1:0 in Führung gegangen waren. Nach Vorarbeit von Philip Buczkowski und Tristan Osmani traf Niklas Dörr zum 1:0, aus dem aber nur acht Minuten später ein 1:1 wurde. Torwart Luca Podlech hatte nach einer VfL-Ecke danebengegriffen und Schiri Tim Zahnhausen anschließend ein Handspiel gesehen. Bochums Mohammad Mahmoud glich per Elfmeter aus.
Der eingewechselte Jermaine Jann hat 2:1 für Schalke auf dem Fuß
Es ist zu anzunehmen, dass Onur Cinels Pausenansprache energisch ausgefallen ist, vielleicht sogar ein bisschen lauter. Das Ergebnis war auf jeden Fall, dass die Schalker nun das überlegene Team waren. „In der zweiten Halbzeit waren es zwei Mannschaften, die wollten“, formulierte der Fußball-Lehrer. „Wir waren deutlich besser und hatten mehr Spielanteile.“
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Die königsblaue U 17 hatte auch Chancen, die wohl beste Möglichkeit ließ der eingewechselte U-16-Spieler Jermaine Jann in der 62. Minute aus, als er Bochums Keeper Hugo Rölleke zu einer Glanzparade zwang. Aber über die zweiten 40 Minuten wollte Onur Cinel gar nicht viel reden, er wiederholte sich lieber. „Ich ärgere mich vor allem über die erste Halbzeit und die Tatsache, dass wir eigentlich nicht auf dem Platz waren“, sagte er. Klar: Dem Schalker U-17-Team fehlen mehrere Nationalspieler und Verletzte. „Aber das darf keine Ausrede dafür sein“, betonte Onur Cinel, „dass wir nicht als Kollektiv auf dem Platz waren.“
Schalkes Assan Ouédraogo patzt vor dem 1:2
Der Vollständigkeit halber: Als eigentlich damit zu rechnen war, dass dem FC Schalke das Siegtor gelingt, rappelte es überraschend auf der anderen Seite. Mit seinem Fehler im Mittelfeld leitete Assan Ouédraogo das Bochumer 2:1 durch Dean Winter ein, und in der Nachspielzeit gab es den zweiten Elfmeter für die Mannschaft von Trainer David Siebers, nachdem Taylan Bulut gepatzt und Torwart Luca Podlech VfL-Stürmer Dean Winter gefoult hatte. Wieder verwandelte Mohammad Mahmoud – zum 3:1 für den Westfalenpokalsieger 2022.
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Schalkes Armend Likaj ist bei der U-17-Europameisterschaft in Israel zu seinem ersten Einsatz für Deutschland gekommen. Der Innenverteidiger und Kapitän der königsblauen Meister-Mannschaft wurde beim 3:0 (2:0) gegen Luxemburg in der 67. Minute eingewechselt. Damit sind die B-Junioren des DFB in der Gruppe A vorzeitig ins Viertelfinale eingezogen. In der Startelf Bulgariens stand Schalkes Nedzhib Hadzha beim 0:4 gegen Frankreich – bis zur 72. Minute. Nach der zweiten Niederlage in der Gruppe B ist das Viertelfinale für die Osteuropäer unerreichbar.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Niklas Dörr (11.), 1:1 Mohammad Mahmoud (19., Handelfmeter), 1:2 Dean Winter (78.), 1:3 1 Mohammad Mahmoud (80.+3, Foulelfmeter).
FC Schalke 04 U 17: Podlech - Bulut, Barthel, Karaca (80.+1 Ofori), Buczkowski - Rüzgar, Grüger, Ouédraogo, Osmani - Dörr, Tairi (47. Jann).