Gelsenkirchen. Schalke-Kapitän Danny Latza zeigte beim 3:0 über Heidenheim seine beste Saisonleistung. Darüber sprach Trainer Mike Büskens ausführlich.
Als die große Party begann, hatte Danny Latza schon wieder genug Kraft gesammelt. Begeistert stürmte der zuvor entkräftet ausgewechselte Kapitän auf den Platz und feierte mit seinen Teamkollegen den 3:0 (1:0)-Erfolg über den 1. FC Heidenheim, der den FC Schalke 04 an die Spitze der Zweitliga-Tabelle brachte. Latza hatte daran seinen Anteil - und so klar war das vor dem Spiel gar nicht.
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Wegen diverser Verletzungen und Erkrankungen hatte Latza davor nur elf der 28 Punktspiele bestritten - und da auch allenfalls durchschnittlich gespielt. Vor einer Woche, beim 2:1 in Dresden, stand er zwar in der Startelf - aber nur, weil sich Rodrigo Zalazar kurzfristig verletzt hatte. "Danny wusste, dass er in Dresden normalerweise nicht gespielt hätte", verriet Trainer Mike Büskens auf Nachfrage dieser Zeitung nach dem Heidenheim-Spiel und ergänzte: "Nicht, weil wir ihn nicht brauchen. Aber wenn du dein letztes Spiel von Beginn an im November gemacht hast, dann brauchst du deine Zeit, um Rhythmus zu bekommen." Zalazar aber fehlte und Büskens schickte Latza ins Team. "Er gibt uns die Ruhe am Ball, die du in einem Kessel wie Dresden brauchst", sagte Büskens. Dennoch absolvierte Latza auf einer ungewohnten Position im linken Mittelfeld nicht sein bestes Spiel, ging vorzeitig vom Platz.
Schalke: Zalazar wieder fit - aber Flick muss auf die Bank
Nicht wenige hatten damit gerechnet, dass Latza wieder auf die Bank muss, weil sich Zalazar fit zurückmeldete. Doch Büskens überraschte: Latza rückte auf seine Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld, Florian Flick erhielt eine Verschnaufpause.
Latza rechtfertigte das Vertrauen. Er dirigierte und motivierte seine Mitspieler, zeigte seine beste Saisonleistung, erhielt von dieser Zeitung in der Einzelkritik die Note 2,5. Er kam bis zu seiner Auswechslung in der 67. Minute auf 57 Ballkontakte - ein guter Wert. Seine Passquote betrug 93 Prozent, seine Zweikampfquote 78 Prozent - auch das: mehr als ordentlich. Er hätte etwas torgefährlicher sein können, handelte sich durch ein Foul in Strafraumnähe zudem eine Gelbe Karte ein. Dennoch resümierte Büskens: "Das war gut von Danny. Er ist ein wichtiger Spieler, das hat er heute gezeigt. Am Vormittag habe ich noch mit ihm gesprochen und habe ihm gesagt, dass es ein hochintensives Spiel wird, in dem er Meter machen muss und er nicht über die ganzen 90 Minuten kommen wird. Den Wechsel mussten wir einkalkulieren."
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Für Latza kam Flick, und der brauchte keine Eingewöhnungszeit. Flick kam in 23 Minuten Spielzeit auf vier Torschüsse - die meisten auf dem Platz. "Flo kommt rein und macht das super. Ist doch klasse, wenn Danny alles raushaut aus dem Tank, dann kommt Flo und gibt direkt neue Energie", lobte Büskens und ergänzte mit einem Schmunzeln auf den Lippen: "Wenn er jetzt auch noch richtig schießen könnte..."
Schalke-Lied des Tages: "Spitzenreiter, Spitzenreiter..."
Doch auch wenn Flick nicht treffsicher war: Nach dem Spiel lagen sich alle Schalker in den Armen - und brüllten das Lied des Tages: "Spitzenreiter, Spitzenreiter!"