Gelsenkirchen. Schalke 04 sucht einen Cheftrainer für die kommende Saison - allmählich wird die Zeit knapp. Das sagte Sportdirektor Rouven Schröder dazu.

Viel Zeit bleibt Rouven Schröder nicht mehr, um den künftigen Cheftrainer des FC Schalke 04 zu suchen. Die aktuelle Zweitligasaison endet - je nachdem, ob S04 in die Relegation muss oder nicht - am 15. oder 23. Mai. Die Vorbereitung auf die kommende Saison beginnt im Juni. Gespräche mit Kandidaten führt Schröder gemeinsam mit Sportvorstand Peter Knäbel. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, wie Schröder am Donnerstag bestätigt.

Schalke-Sportdirektor Schröder: "Es ist wohl überlegt"

"Es steht noch nicht fest", sagte Schröder auf Nachfrage dieser Zeitung während einer Pressekonferenz und ergänzte: "Das zeigt, dass es ganz, ganz professionell abläuft, dass wir uns in aller Ruhe Gedanken machen. Es ist wohl überlegt, und das ist auch unsere Pflicht." Mit Blick auf den neben ihm sitzenden Interimstrainer Mike Büskens ergänzte Schröder: "Derjenige, der auf Buyo folgt, muss richtig gut sein. Deshalb dauert es so lange."

Die Schalker suchen nach unseren Informationen einen Trainer, der ligaunabhängig zusagt, der sich aktiv für den Klub und alle Umstände entscheidet und nicht erst den sportlichen Erfolg oder Misserfolg abwartet. Dazu gehört zum Beispiel, dass Büskens und Matthias Kreutzer auch dem künftigen Trainerteam angehören sollen und Klub-Idol Gerald Asamoah definitiv Leiter der Lizenzspieler-Abteilung bleibt. Vorgaben wie diese akzeptiert nicht jeder. Aktuell auf Vereinssuche ist zum Beispiel Daniel Farke (früher BVB II und Norwich City), der aber drei Assistenten zu seinem bisher letzten Klub FK Krasnodar mitnahm. Das wäre auf Schalke nicht drin.

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Schalke: Neuer Cheftrainer soll krisenerprobt sein

Außerdem suchen Schalkes Sportchefs einen Trainer, der bereits krisenerprobt ist - so wie es zum Beispiel Ex-Trainer Dimitrios Grammozis vorgemacht hatte. So groß die Kritik zwischenzeitlich auch wurde: Grammozis fuhr nie aus der Haut, wurde nie unruhig oder unflätig. Ein Schalke- oder Ruhrgebiets-Gen ist keine Einstellungsvoraussetzung - zur Mentalität des Klubs aber soll der neue Mann passen. Und: Viel Geld, um einen Trainer aus einem Vertrag herauszukaufen, hätten die Schalker nicht.

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Noch nicht entschieden ist, wann die Schalker den Namen des neuen Trainers verkünden - ob noch während der Saison, sobald die Unterschrift erfolgt ist, oder doch erst nach dem letzten Spiel, um die Konzentration im Aufstiegskampf nicht zu stören. "Eine sehr gute Frage", sagte Rouven Schröder auf Nachfrage dieser Zeitung. "Der neue Trainer steht noch nicht fest, deshalb müssen wir auch nichts bekanntgeben. Ich finde es sehr gut, so wie es ist. Voller Fokus aufs Tagesgeschäft und die sechs noch ausstehenden Spiele." Doch sicher ist: Auch mögliche Zugänge wollen irgendwann den Namen des neuen Mannes wissen.

Gerüchte über Kontakte zu Trainern kommentieren die Schalker nicht. Dass Stefan Leitl (Greuther Fürth) ein Kandidat ist, kann diese Zeitung nicht bestätigen.