Gelsenkirchen. . Die Endspurt im Aufstiegsrennen hat für Schalke 04 begonnen. Nur noch sechs Spiele trennen S04 von einem möglichen Aufstieg. Der Druck ist groß
Von der „besten Zweiten Liga aller Zeiten“ wird derzeit häufig gesprochen. Ob die 2. Bundesliga allerdings tatsächlich niemals besser war und es dort auch künftig nie mehr Qualität geben wird, darüber lässt sich streiten. Was allerdings Fakt ist: Nie ging es an der Tabellenspitze der Liga seit Einführung der Drei-Punkte-Regel zur Saison 1995/96 enger zu. Nur zwei Punkte trennt Tabellenführer Werder Bremen von Schalke 04 auf Rang vier.
Bei dieser außergewöhnlichen Konstellation ist klar: Es zählt wirklich jeder Punkt. Auch für die Schalker, die am Samstag (13.30 Uhr/Sky) auf den 1. FC Heidenheim treffen. Der FCH ist zwar kein Gigant des deutschen Fußballs, doch in der Zweiten Liga längst etabliert, noch in der vergangenen Saison verpasste die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt erst in der Relegation den Bundesligaaufstieg. „Bei wem Heidenheim nichts auslöst, der beschäftigt sich nicht mit der 2. Bundesliga“, stellt auch Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder mit Blick auf den vermeintlich kleinen Gegner der Gelsenkirchener fest.
Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder warnt vor Heidenheim
Als Tabellensiebter liegt Heidenheim nur fünf Punkte hinter den Königsblauen. Dass das Team von der Brenz auch in diesem Jahr so stark spielt, liegt für Schröder neben dem guten Scouting auf Managementebene an der besonderen Spielweise der Schmidt-Elf: „Sie sind sehr unangenehm, laufstark, robust und haben gute Einzelspieler.“ Die Schalker haben laut Schröder deshalb „großen Respekt“ vor dem nächsten Gegner und erwarten einen „harten Fight“.
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Will Schalke weiterhin gute Chancen auf den Aufstieg haben, müssen in der Endphase der Saison auch schwierige Spiele wie gegen Heidenheim gewonnen werden – noch im Hinspiel unterlag S04 beim FCH mit 0:1.
Botschaft von Schalke-Trainer Büskens: Große Chance statt großer Druck
Zweifelsfrei lastet schon jetzt ein großer Druck auf der Mannschaft von Trainer Mike Büskens. Der 54 Jahre alte Ur-Schalker allerdings versucht, diesen Ballast von seinen Spielern zu nehmen. Er spricht von der großen Chance, aufsteigen zu können, statt der Belastung, aufsteigen zu müssen: „Als ich vor vier Wochen als Cheftrainer übernommen habe, waren wir sechs, sieben Punkte hinter den Top-drei. Da war der Druck mindestens genauso groß.“ Nun habe seine Mannschaft die „Möglichkeit, etwas zu gewinnen, von dem wir vor einem Monat noch weit weg waren“. Ein positiver Denkansatz.
Faustpfand in den verbleibenden Saisonpartien sollen für Schalke auch die Fans sein. Aufgrund der gelockerten Corona-Regeln darf die Arena wieder komplett gefüllt werden. Rund 55.000 der möglichen 62.271 Tickets sind für das Spiel am Samstag bereits verkauft.
Schalkes Mittelfeldspieler Rodrigo Zalazar kehrt zurück
Eine Tatsache, die auch Büskens freut. „Ganz unabhängig vom Gegner spielen wir alle lieber in einem vollen Stadion“, sagt er. „Schon die Atmosphäre in Dresden am Freitag war fantastisch, dafür spielen wir doch alle Fußball, deshalb lieben wir den Fußball.“ Der Eurofighter hofft, dass die Fans seine Mannschaft „pushen und tragen“ werden. Schon im bislang letzten Heimspiel gegen Hannover 96 (2:1) motivierten die 55.152 Zuschauer in der Arena die Gelsenkirchener zusätzlich und Büskens ist sicher: „Die Jungs können es kaum erwarten, das gegen Heidenheim wieder zu erleben.“
Positiv dürfte den Coach auch der Blick aufs Personal stimmen, denn der zuletzt formstarke Rodrigo Zalazar wird gegen den FCH nach auskurierter Knöchelprellung wieder zur Verfügung stehen. Fortschritte machen auch die beiden Rechtsverteidiger Mehmet Aydin und Andreas Vindheim. Bei beiden gebe es „Licht am Ende des Tunnels“, Einsätze am Samstag kommen aber wohl noch zu früh. Neben den Langzeitverletzten muss Schalke lediglich auf Victor Pálsson (Corona) verzichten, hinter einem Einsatz von Thomas Ouwejan (Wadenprobleme) steht noch ein Fragezeichen.