Oberhausen. 2:0 gegen Rot-Weiß Oberhausen – aber Schalkes U19-Trainer Norbert Elgert gefiel viel mehr als das Ergebnis beim ersten Derbysieg der Saison.
Am Kunstrasenplatz des Oberhausener Nachwuchsleistungszentrum hängen zwei große Werbebanner von RWO-Sponsor evo. „Wir bleiben am Ball“, steht darauf und „Volle Power“ – diese Slogans passten am Sonntagmorgen aber eher zur A-Jugendmannschaft des FC Schalke 04: Die königsblaue U19 gewann bei Rot-Weiß Oberhausen souverän und verdient 2:0. Das sahen sowohl Oberhausens Trainer Markus Kaya als auch Schalkes Norbert Elgert so.
„Wir haben es gut gemacht, sind über den Kampf auch ins Spiel gekommen und haben bei den durch den Wind nicht so einfachen Bedingungen teilweise sehr guten Fußball gespielt, aber auch aufopferungsvoll verteidigt“, sprach Elgert ein Rundum-Lob für die Vorstellung seiner Mannschaft aus. Wie zufrieden er war, lässt sich auch an den Auswechselungen ablesen: Bis zur 88. Minute ließ er seine Startelf auf dem Platz. Es passte einfach, trotz ungemütlicher Bedingungen.
Schalke zeigt die richtige Reaktion und macht sehenswerte Tore
Es war die erhoffte und eingeforderte Reaktion der Schalker auf den schwachen Auftritt beim 1:2 gegen Rot-Weiss Essen. In diesem Ruhrgebiets-Duell bestimmte Schalke das Spiel von der ersten Minute bis zur letzten Minute gegen, das merkte Elgert an, „kampfstarke Oberhausener, die sich nie aufgegeben haben.“ Aber auch wenn die Gastgeber auf einigen Positionen Größenvorteile hatten, hielten die Schalker mehr als dagegen.
Sie verteidigten weit vorne, fingen Pässe ab, gewannen Kopfballduelle, blockten Schüsse, eroberten die wichtigen zweiten Bälle. „Volle Power“ eben, und: „Wir bleiben am Ball.“
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Mit diesem Auftreten erstickte S04 viele Konterchancen für RWO noch in der gegnerischen Hälfte – dort spielte sich nämlich das meiste ab. Und das Spiel nach vorne der Schalker war teilweise richtig schick. Evan Rotundos schön herausgespielter Volleyschuss nach 22 Minuten ging noch knapp am Tor vorbei, am ersten Treffer hatte der junge US-Amerikaner wenige Minuten später dann aber doch großen Anteil, spielte mit der Hacke den entscheidenden Pass in die Tiefe auf Semin Kojic, der eiskalt einschob (25.).
Schalkes einzige Schwäche ist die Chancenverwertung
Auch das 2:0 war sehenswert, Bogdan Shubin schlenzte von der Sechzehnerkante ins lange Eck (35.). Mit Direktpassfolgen kombinierten sich die Schalker immer wieder durchs Mittelfeld. In Hälfte zwei, als RWO aufmachen musste, kamen einige Konterchancen dazu. Shubin und Kojic machten jeweils ein Tor aus Abseitsposition, es blieb damit beim „wackeligen“ (Elgert) Ergebnis von 2:0.
Dadurch blieb theoretisch Spannung – ein Fehler der Schalker, ein unglücklicher Windstoß (davon gab es genug) und das Spiel wäre wieder spannend geworden. S04-Torwart Justin Treichel, der statt des an der Schulter verletzten Daniel Rose (der achte Schalker Ausfall), ins Team gerückt war, bekam nicht viel zu tun. Und wenn, dann war er auf dem Posten.
„Wir hätten das dritte und vierte Tor machen müssen, haben uns so das Leben selber schwer gemacht“, war die fehlende Chancenverwertung in Hälfte zwei dann auch das einzige, was Elgert unmittelbar nach dem Spiel bemängeln wollte. Ansonsten war er zufrieden mit dem Auftritt der Mannschaft: „Das Ergebnis war heute sekundär, denn es ist ja durch unser Verhalten bestimmt.“ Und genau das gefiel dem Trainer am besten an diesem Auswärtssieg, am ersten Derbysieg der Saison nach Pleiten gegen den BVB, VfL Bochum und Rot-Weiss Essen. „Es ist uns heute gelungen, eine Truppe auf den Platz zu bringen, die diese Schalker Mentalität verinnerlicht hat.“
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Schalke: Treichel - Campanile, Aliu, Weichert, Anubodem – Shubin, Lanfer, Hansen, Sané (90. Köster) – Rotundo (88. Milic), Kojic (89. Cabrera).
Tore: 0:1 Kojic (25.), 0:2 Shubin (35.).