Gelsenkirchen. Darko Churlinov übernahm bei Schalke 04 im Spiel gegen Paderborn die rechte Seite, später kam Henning Matriciani. Warum nicht Reinhold Ranftl?

Rouven Schröder hatte Reinhold Ranftl am Dienstag Hoffnungen gemacht. "Wir sind voll von Reini überzeugt", sagte der Sportdirektor des Zweitligisten FC Schalke 04 nach dem Training und ergänzte: "Es ist doch wunderbar: Wenn du irgendwann unten bist, geht es wieder nach oben." Doch die Talfahrt ist für den 30-jährigen Ranftl nicht beendet. Auch beim 2:0-Erfolg über den SC Paderborn saß der Österreicher, im Sommer 2021 mit großen Hoffnungen gekommen, nur auf der Tribüne.

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Das ist umso bitterer, da die Stamm-Rechtsverteidiger Andreas Vindheim (Wade) und Mehmet Can Aydin (Oberschenkel) längerfristig ausfallen und außer Ranftl nur Aushilfen zur Verfügung stehen. Im Paderborn-Spiel durfte Darko Churlinov (21) von Beginn an spielen, der - wie er nach dem Spiel selbst zugab - am liebsten auf dem "linken Flügel" spielen würde und nicht rechts verteidigen.

Schalke: Ranftl-Pause nach Absprache mit Grammozis in Düsseldorf

Warum reichte es für Ranftl wieder nicht? Beim 1:2 in Düsseldorf vor einer Woche hatte er gemeinsam mit Trainer Dimitrios Grammozis entschieden, eine kurze Pause einzulegen, um sich auf den harten Konkurrenzdruck einzustellen. "Diesmal war es eine sportliche Entscheidung. Reini hat ganz normal mittrainiert, und er hat auch ordentlich trainiert", sagte Grammozis und fügte hinzu: "Ich wollte aber in der Startelf einen offensiveren Impuls haben mit Darko Churlinov. Dann haben wir überlegt, wer derjenige ist, der uns weiterhilft, wenn es zu einer Auswechslung kommen sollte." Grammozis' Lösung: Henning Matriciani: "Wir haben Henning für die Rolle auserkoren, weil er aggressiver ist als Reini, was wichtig für ein Eins-gegen-eins gegen den Paderborner Justvan ist."

Grammozis' Ideen gingen auf. Mit seinem Tor zum 2:0-Endstand und zahlreichen gelungenen Dribblings wurde Churlinov zum besten Feldspieler auf dem Platz. Und als er in der Schluss-Viertelstunde angeschlagen raus musste, übernahm Matriciani bravourös den Verteidiger-Posten.

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Es sieht nicht gut aus, dass Ranftl im letzten Saisondrittel noch einmal zu Bewährungschancen kommt - auch wenn Schröder am Dienstag noch gesagt hatte: "Es gibt Phasen im Leben, da läuft es nicht. Er wird aber wieder seine Chancen bekommen und auch nutzen." Erst einmal sind aber Churlinov und Matriciani erste Wahl. Allerspätestens Anfang April kehren dann Vindheim und Aydin zurück.