Gelsenkirchen. Salif Sané ist zurück: Erstmals seit Mai 2021 stand er in Schalkes Startelf. Alle Zahlen und Zitate zu seiner Leistung beim 1:1 gegen Kiel.
Es war das Comeback, das in den vergangenen Monaten nicht jeder beim FC Schalke 04 vorhergesehen hatte: Salif Sané stand im Zweitligaspiel gegen Holstein Kiel zum ersten Mal seit dem 22. Mai 2021 in der Startelf der Königsblauen - in der Zwischenzeit schmerzten Knie und Oberschenkel so sehr, dass ein Karriereende nicht unmöglich schien. Beim 1:1 (0:0) hielt der 31-Jährige 69 Minuten lang durch - es gab nach dem Abpfiff Lob, aber auch Kritik.
Schalke: Starke Passquote von Salif Sané
Die Zahlen sind okay: Sané lief 8,38 Kilometer, hatte 66 Ballkontakte und eine starke Passquote von 87 Prozent. In der Dreierkette spielte er im Zentrum, Ko Itakura übernahm anstelle des an Corona erkrankten Marcin Kaminski die linke Position in der Innenverteidigung. Sané hielt sich aber nicht stur an die Rolle in der Abwehr, sondern rückte im Spielaufbau häufig ins Mittelfeld vor, gab ab und an den Ballverteiler. Eine Rolle, die der 1,98 Meter große Abwehr-Riese laut Trainer Dimitrios Grammozis lange gut erfüllte: "Dafür, dass Salif lange nicht mehr in der Anfangself war, hat er der Mannschaft gute Impulse gegeben. Er war sehr präsent, hat eine gute Mischung in seinem Spiel gefunden." Beinahe hätte Sané sogar getroffen, doch seinen fulminanten Fernschuss in der 34. Minute lenkte der Kieler Torwart zur Ecke. "Den Schuss hat er sehr gut gehalten", lobte Grammozis.
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Schalkes Keeper Martin Fraisl fand ebenfalls lobende Worte für Sané: "Salif hat uns grundsätzlich viel Sicherheit gegeben, denn er hat viele Bälle abgefressen und war einfach da. Er hat die Ruhe behalten und hat die Bälle nicht nur weggeköpft, sondern oft zum eigenen Mann gebracht. Das beruhigt das Spiel ungemein. Wir freuen uns alle, wenn er mit seiner Fitness weiter Fortschritte macht und wir auf ihn zurückgreifen können. Ein fitter Salif Sané ist wahnsinnig wichtig für uns."
Schalke-Trainer Grammozis: "Daumen hoch von Salif"
In der zweiten Hälfte kam Sané erneut auf den Platz, obwohl Grammozis in der Vorbereitung gesagt hatte, Sané sei kaum fit für mehr als 45 Minuten. Nun erklärte der Trainer: "Es lag bei Salif selbst. Wir haben ihm vorher gesagt: Du musst uns immer Zeichen geben, wie lange es konditionell geht, wie das Knie hält. Er hat uns immer den Daumen hoch gezeigt."
Irgendwann sei aber der passende Zeitpunkt für eine Auswechslung gekommen. Denn Sané wirkte nicht mehr so spritzig. "Salif hat abgebaut, er konnte nicht die Impulse geben wie in der ersten Halbzeit", sagte Grammozis. Beim Gegentor von Alexander Mühling (67./0:1) stand Sané zwei Meter vom Torschützen entfernt - auch wenn dieser Treffer nicht allein auf seine Kappe ging. Sagte auch Grammozis: "Das Gegentor ärgert mich, weil der Kieler Torwart in einer ganz normalen Situation den Ball ins Mittelfeld wirft, der Gegner dann aber mit zwei Pässen an unserem Strafraum ist."
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Beim Ausgleichstor durch Simon Terodde (1:1/73.) stand Sané nicht mehr auf dem Platz. In einer Woche, wenn die Königsblauen das berüchtigste Zweitliga-Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue bestreiten müssen (Samstag, 20.30 Uhr/Sport 1 und Sky), dürfte er aber wieder erste Wahl sein, da Kaminski dann immer noch fehlt. Neuzugang Marius Lode, der für Sané ins Team kam, fehlt noch die Bindung. "Er kannte unsere Abläufe noch nicht, das war klar zu sehen. Marius hatte im Pressing ab und zu nicht die Position, die ich mir gewünscht hätte", sagte Grammozis.
Schalke tritt nun bei Erzgebirge Aue an
Doch es gibt noch einen weiteren Grund: In Aue, sagte Grammozis stets, müssen physisch starke Spieler ran. Keiner im Schalker Aufgebot ist eine imposantere Erscheinung als Sané. Das hat sich seit Mai 2021 nicht geändert.