Hamburg. Schalke kam trotz sehr guter Leistung beim HSV nicht über ein 1:1 hinaus. Das lag auch daran, dass Darko Churlinov eine große Chance vergab.

Eine Woche zuvor war Darko Churlinov im Team des Zweitligisten FC Schalke 04 noch der große Held, die überraschende Entdeckung. Beim 4:1 über den 1. FC Nürnberg erzielte er ein Tor selbst, legte ein weiteres vor. Und auch beim 1:1 beim Hamburger SV hätte er der Matchwinner sein können. Doch beim Stand von 0:1 vergab er eine Mega-Chance.

Schalke: Churlinov vergibt - HSV-Fans johlen

Der HSV hatte sich - wie es Trainer Tim Walter auch bei seinen vorherigen Stationen vorgab - für einen riskanten kurzen Spielaufbau entschieden. Das heißt, dass Torwart Marko Johansson den Ball nie weit nach vorn schlug, sondern immer einen Mitspieler im eigenen Strafraum suchte, um eine Kombination zu starten. Im Vergleich zu den Vorwochen aber hatte Johansson diesmal nicht seinen besten Tag - und die Schalker merkten das. In der 52. Minute schnappte sich Churlinov einen Pass und stand ganz frei vor dem HSV-Tor. Er hätte den Ball nur am Torwart vorbeischieben müssen. Doch Churlinov schoss den Ball am Tor vorbei. Die HSV-Fans unter den 15.000 Zuschauern im Volksparkstadion johlten, Churlinov wäre am liebsten im Erdboden versunken, zog sich das Trikot über den Kopf.

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Für diese vergebene Möglichkeit gab es einen kleinen Rüffel von Trainer Dimitrios Grammozis. "Darko hatte eine Riesenchance, da hätten wir schon früher den Ausgleich zum 1:1 erzielen können. Er gewinnt den Ball in der Spieleröffnung und zielt freistehend vorbei. Ich glaube, wir hätten das Spiel heute gewonnen, wenn da das 1:1 fällt, da wir in der zweiten Halbzeit brutal dominant waren. Es sind zwei Punkte zu wenig für uns", sagte Grammozis.

Schalke schießt 29-mal aufs Hamburger Tor

Allein auf das Fehlen von Top-Torjäger Simon Terodde (zwölf Tore) wollte Grammozis es nicht zurückführen, dass Schalke aus 29 Torschüssen, 13 Ecken und zahlreichen Flanken nur ein Tor zustande brachte. Aber Grammozis gab zu: "Vielleicht hätte Simon in der einen oder anderen Szene einen etwas anderen Torriecher gehabt."

HSV-Trainer Tim Walter gestand zu, dass sein Team in der zweiten Halbzeit unterlegen war. Am riskanten Spielaufbau, der zu Churlinovs Chance führte, will er mit Hinweis auf die geringe Anzahl der Gegentore festhalten: "Den Mutigen gehört die Welt - ich gehöre dazu, der Verein gehört dazu. Wir gehen unseren Weg weiter." Doch zu diesem Weg gehörte am Samstagabend ein überglücklicher Punktgewinn gegen starke Schalker.