Gelsenkirchen. „Um dranzubleiben, hättest du gewinnen müssen“, sagt Norbert Elgert, der Trainer der U-19-Fußballer des FC Schalke 04, nach dem 0:1 gegen Bochum.

Heiko Butscher, der Trainer der U-19-Fußballer des VfL Bochum, erzählt gerade, dass er sich riesig freue und seiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen müsse, während Norbert Elgert – ein paar Meter weiter – alles andere als glücklich aussieht. „Um dranzubleiben, hättest du gewinnen müssen“, sagt der Coach des FC Schalke 04 dann nach der 0:1 (0:1)-Niederlage im Revierderby der A-Junioren-Bundesliga. Zumindest für einen kurzen Moment ist der Fußball-Lehrer doch mal mehr Wettkämpfer als Ausbilder.

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Die Enttäuschung nach dem nun vierten Spiel in Serie ohne Sieg mit lediglich zwei Punkten ist bei den Schalkern groß. „Als wir in die Saison gestartet sind, haben wir unglaublich viele Tore geschossen, und das ist im Moment nicht so der Fall, obwohl wir es derzeit permanent oder verstärkt trainieren“, sagte Norbert Elgert, der auch diesmal hatte sehen müssen, dass sein Team sogar Möglichkeiten aus der Schublade der hundertprozentigen Chancen nicht nutzte. Spätestens in der 64. Minute hätte das 1:1 fallen müssen, aber Bogdan Shubin jagte den Ball nach Vorarbeit von Luca Campanile frei vor VfL-Keeper Tjark Ernst weit über das Tor.

Bochums Artur Golubytskij gelingt in der 20. Minute das Tor des Tages

Den Rückstand hatten sich die Schalker, nachdem Tjark Ernst in der fünften Minute nach einem Schuss von Semin Kojic klasse partiert hatte, in der 20. Minute gefangen. „Wir kriegen fast schon obligatorisch mindestens immer ein Tor“, sagte Trainer Norbert Elgert. „Wir kommen ja eigentlich immer übers exzellente Verteidigen. Das machen wir phasenweise aber noch nicht so, wie es sein muss. Das sind immer drei Dinge, die stehen müssen: das gemeinsame Verteidigen, das individuelle Verteidigen und das Umschalten nach Ballverlust. Das üben wir wie die Verrückten.“ Es muss aber auch erwähnt werden, dass die Bochumer ihr Tor des Tages klasse herausgespielt hatten: Nico Bölling auf Tunahan Yardimci, der auf Artur Golubytskij – und drin! 1:0. „Auch nicht unbedingt unverdient“, meinte Norbert Elgert.

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Der Schalker U-19-Trainer reagierte, brachte zur zweiten Hälfte Stürmer Keke Topp, der am Samstagabend noch im Spiel der königsblauen Zweitliga-Profis beim FC St. Pauli auf dem Rasen gestanden hatte, für Ngufor Anubodem, einen Abwehrspieler. „Da waren wir insgesamt schon die bessere Mannschaft. Das war in Ordnung. Wir hatten auch wirklich gute Möglichkeiten, aber dann fehlten uns, egal wer vorne drin war, die Torgefahr, die Entschlossenheit.“ Dass die Gäste nun hin und wieder konterten, überraschte Norbert Elgert nicht. „Das liegt in der Natur der Sache“, sagte er. „Die haben auch gute Jungs drin. Die Bochumer machen das immer überragend, die haben ein sensationelles Scouting. Also von der Besetzung her ist das absolut gleichwertig mit uns.“

Der VfL Bochum feiert den Sieg im Parkstadion wie eine Meisterschaft

Nichtsdestotrotz: Die Schalker A-Junioren hätten diese Partie nie und nimmer zu verlieren brauchen. Aber auch alle weiteren Maßnahmen wie die Einwechslungen der Offensiv-Kräfte Yannick Tonye, Evan Ro­tundo und Louis Köster sowie die Standortveränderung von Kapitän Arbnor Aliu aus der Abwehr in den Sturm halfen nicht. „Letztendlich musst du ein Tor machen“, sagte Norbert Elgert. „Du musst eigentlich auch das zweite machen und das Spiel gewinnen.“

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Klar: Verantwortlich für die zweite Saisonniederlage der Schalker A-Junioren waren die fehlenden Treffer, allerdings auch, dass Mentalität und Anstrengungsbereitschaft, die Norbert Elgert bekanntlich immer wieder als Basics nennt, nicht optimal waren. Und die Bilder nach dem Schlusspfiff – der VfL feierte den Sieg wie eine Meisterschaft – fand der Schalker Trainer nicht toll. Ihm hatte aber gefallen, wie die Bochumer zuvor aufgetreten waren.

So haben sie gespielt:

Tor: 0:1 Artur Golubytskij (20.).

FC Schalke 04 U 19: Rose - Anubodem (46. Topp), Aliu, Weichert (78. Rotundo), A. Mfundu, Guzy - Campanile, Hansen (78. Köster), Shubin - Kojic (71. Tonye), Sané.