Gelsenkirchen. Nach dem 5:2 über den SV Sandhausen lobte Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis Reinhold Ranftl. Doch ganz zufrieden war der Trainer nicht.
Seit Saisonbeginn ist es beim FC Schalke 04 üblich, dass bei der vor einem Pflichtspiel üblichen Pressekonferenz ein Spieler an der Seite von Trainer Dimitrios Grammozis sitzt. Meist entscheiden sich die Königsblauen für einen Profi, für den es gerade gut läuft - am Donnerstag vor dem Spiel gegen den SV Sandhausen saß Mehmet Can Aydin neben dem Trainer. Doch Grammozis überraschte zwei Tage später - nicht Aydin stand als rechter Verteidiger in der Startelf, sondern Reinhold Ranftl.
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"Ich habe immer wieder betont, dass wir auf Trainingsleistung schauen", sagte Grammozis. "Reini hat in den vergangenen Tagen gut trainiert. Er hat gute Sachen gezeigt und den Plan umgesetzt, wie wir uns ins letzte Drittel der Spielhälfte des Gegners reinspielen wollen." Der 19 Jahre alte Aydin blieb ein wenig missmutig auf der Bank. Während der Pressekonferenz hatte er noch betont, welch gutes Verhältnis er zu seinem zehn Jahre älteren Konkurrenten habe.
Schalke erlebt schwachen Saisonstart von Ranftl
Ranftl, vor der Saison mit großen Hoffnungen vom LASK Linz gekommen, war schwach gestartet, galt intern als eine der größten Enttäuschungen unter den zahlreichen Zugängen. Spielte er in Linz noch in der Europa League, kam er mit dem Tempo in Deutschland nicht zurecht. Er bestritt nur acht von 14 Spielen, aber nur drei über 90 Minuten.
Warum Schalke das 5:2-Spektakel zurückhaltend feiert Warum Schalke das 5:2-Spektakel zurückhaltend feiertBeim 5:2 (0:0) über den SV Sandhausen fand Ranftl gut ins Spiel, wie auch Grammozis lobte. "In der ersten Halbzeit hatte Reini gute Aktionen über rechts, wurde von seinen Mitspielern in gute Positionen gebracht. In ein, zwei Situationen war er unglücklich - da hätte er Eins-gegen-eins spielen können, hat sich aber den Ball zu weit vorgelegt", sagte der Trainer.
Die zweite Hälfte begann mit einem bösen Fauxpas: Ranftl verlor nach einem Schalker Eckball unnötig den Ball in der Nähe des gegnerischen Strafraums - den Konter nutzte Marcel Ritzmeier zur Gäste-Führung (47.). "Da war er involviert", bemängelte Grammozis, lobte aber direkt danach: "Es ist wichtig für Reini, dass er trotz dieser Enttäuschung stabil geblieben ist und seinen Stiefel weiter runtergespielt hat."
Schalke: Ranftl legt Bülter das 4:2 auf
Schon am 1:1 (58.) war er beteiligt. Mit einem Steilpass setzte er Dominick Drexler in Szene - dessen Querpass verwandelte Thomas Ouwejan. Das 4:2 (76.) durch Marius Bülter legte er direkt vor - seine erste Torbeteiligung in dieser Saison. "Mit diesem Assist hat er auch einen Beitrag geleistet", sagte Grammozis.
Das heißt aber nicht, dass Ranftl auch in der kommenden Woche im Spiel beim Tabellenführer FC St. Pauli (Samstag, 20.30 Uhr/Sport 1 und Sky) erste Wahl ist. Denn Grammozis wird in der Trainingswoche wieder ganz genau hinschauen.