Gelsenkirchen. Pünktlich zu den Topspiel-Wochen ist Schalke-Stürmer Marius Bülter wieder in Form: Er traf zweimal gegen den SV Sandhausen. Was er dazu sagt.
Wenn es einmal läuft, dann klappt alles: 3:2 stand es für den FC Schalke 04 im Zweitliga-Spiel gegen den SV Sandhausen – eigentlich knapp, aber die Gäste hatten deutlich sichtbar keine Kraft mehr. Da kam im Strafraum ein Pass auf Marius Bülter. Er hätte den Ball annehmen, ablegen oder einen Drehschuss versuchen können – doch er verlängerte ihn mit der Hacke ins Tor. Es war beim 5:2 (0:0)-Erfolg Bülters zweiter Treffer. Der 28 Jahre Stürmer, wochenlang in einer Formkrise, ist wieder da – zum richtigen Zeitpunkt, da Torjäger Simon Terodde fehlt.
Schalke: Zwei Tore und zwei Vorlagen in 18 Minuten
Nach einem guten Saisonstart waren ihm zuletzt in neun Spielen nur noch drei Torbeteiligungen gelungen (zwei Tore, eine Vorlage). Oft blieb er unsichtbar. Hätte sich Terodde nicht verletzt, wäre er sogar ein Kandidat für einen Platz auf der Bank gewesen. Trainer Dimitrios Grammozis arbeitete aber intensiv mit ihm. „Wenn er in einer Position ist, so wie mir das mir vorstelle, dann kommt er auch zu Torchancen. Wir haben daran gearbeitet, viel über Video, auch im Training. In den letzten Spielen ist er viel auf den Flügel ausgewichen, hat versucht, dort Aktionen zu starten. Wenn der Ball in den Strafraum kam, war er nicht im torgefährlichen Bereich.“
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Schon in der ersten Hälfte hatte Bülter eine große Chance, hätte in der achten Minute das 1:0 erzielen müssen. „Darüber ärgere mich. Das war schlecht von mir“, sagte der Doppel-Torschütze nach dem Spiel, als er eigentlich vorbehaltlos euphorisch hätte sein müssen. „Aber so ist manchmal Fußball: In der ersten Halbzeit mache ich den nicht rein, den machen muss. In der zweiten ist das umgekehrt“, ergänzte er.
Schalke-Stürmer Bülter: "Wir haben viel gesprochen"
In der 64. Minute begann das Spiel für ihn richtig. Nach einer Flanke von Thomas Ouwejan klärte Verteidiger Chimo Okoriji in den eigenen Fünfmeterraum. Dort schaltete Bülter schneller als Gegenspieler Aleksandr Zhirov und traf zum 2:1. Sieben Minuten später verlängerte er eine Ouwejan-Ecke auf Zhirovs Bein – Eigentor zum 3:1. Dabei blieb es nicht. Nach seinem Hacken-Tor zum 4:2 (76.) legte er Rodrigo Zalazar auch noch das 5:2 auf (82.). Vier Torbeteiligungen in 18 Minuten statt drei in neun Spielen: was für eine Bilanz! „Wir haben in den vergangenen Wochen viel darüber gesprochen, warum wir offensiv nicht mehr so viel hingekriegt haben. Heute haben wir aber mehr Spieler in die gegnerische Hälfte bekommen. Dann sieht man, dass wir viele Tore schießen können“, lautete Bülters Erklärung für das Schalker Offensiv-Feuerwerk.
Auf Bülter kommt es nun an. Noch ist unklar, wie lange Terodde fehlt. „Das ist bitter für uns, weil Simon ein extrem wichtiger Spieler ist. Heute haben wir es aber gut ohne ihn gemacht“, sagte Bülter. Für seinen neuen Sturmpartner Marvin Pieringer gab es ein Lob: „Marvin ist ein ähnlicher Spielertyp wie Simon. Er hat sich die Einsatzchance in der Startelf verdient, weil er im Training Gas gegeben hat, weil er nach den Einwechslungen zuletzt immer Schwung gebracht hat. Er hat ein gutes Spiel gemacht, auch wenn er nicht getroffen hat.“
Nächste Schalke-Gegner: St. Pauli, Nürnberg, HSV
Die nächsten Spiele werden nun etwas schwieriger – die Gegner heißen FC St. Pauli (4. Dezember), 1. FC Nürnberg (10. Dezember) und Hamburger SV (18. Dezember). „Das sind geile Spiele in geilen Stadien gegen geile Mannschaften. Alles Abendspiele, alles Top-Spiele. Es geht um viel, es sind Konkurrenten. Wir müssen auch mal gegen Mannschaften gewinnen, die etwas höher stehen“, sagte Bülter. Treffen will er wieder. Es müssen ja auch nicht immer Hacken-Tore sein.