Gelsenkirchen. Aus dem Mannschaftsrat von Schalke 04 stand beim 5:2 gegen Sandhausen nur ein Mitglied auf dem Platz. Die Kapitänsbinde trug Malick Thiaw nicht.
Kurz vor dem Ende des Sommer-Trainingslagers in Mittersill im Juli bestimmte Trainer Dimitrios Grammozis vom FC Schalke 04 den Mannschaftsrat. Fünf Profis gehörten dazu, Danny Latza wurde zum Kapitän ernannt. Als die Königsblauen am Samstagnachmittag auf den SV Sandhausen trafen (5:2), waren vier Mitglieder des Rates nicht dabei: Latza und Simon Terodde waren verletzt, Victor Palsson und Ralf Fährmann saßen auf der Bank. Die Kapitänsbinde trug aber nicht automatisch Malick Thiaw, das verbliebene fünfte Mitglied.
Schalke 04: Drexler kam kurz vor erstem Spiel
Dominick Drexler führte das Schalke-Teams aufs Feld - eine Überraschung. Doch warum wählte Grammozis den 31 Jahre alten Mittelfeldspieler, der unmittelbar vor dem ersten Saisonspiel vom 1. FC Köln gekommen war? "Wir haben uns für Dome entschieden, weil er einer ist, der auf dem Platz auch mal verbal wild ist. Der auch mal Gegenspieler angeht, den Schiedsrichter angeht. Das war unsere Intention", sagte Grammozis. Der Mannschaftsrat, fügte Grammozis hinzu, sei gebildet worden, als Drexler noch gar nicht zum Kader der Königsblauen gehörte.
Schalke-Trainer Grammozis: "Drexler war heute geeigneter"
Eine Entscheidung gegen Thiaw sei das aber nicht gewesen. "Das hat nichts damit zu tun, dass wir Malick das nicht zutrauen. Aber für das Spiel heute hatten wir einfach das Gefühl, dass Dome geeigneter war", sagte Grammozis. Grundsätzlich sei aber jeder Profi eingeladen, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. "Man muss nicht die Kapitänsbinde tragen, um etwas zu sagen zu haben", erklärte der Trainer.
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Drexler spielte mit Kapitänsbinde lange durchwachsen, hatte zunächst nicht viele geniale Aktionen. Das änderte sich aber nach dem 0:1-Rückstand. In der 58. Minute legte Drexler mit einem klugen Querpass auf Thomas Ouwejan das 1:1 vor. Und auch Malick Thiaw hatte eine sehenswerte Szene: In der elften Minute traf er mit einem Schlenzer die Latte. Das hätte das Führungstor sein können. Ein Spektakel in Königsblau gab es aber erst in der zweiten Halbzeit.