Bremen. Schalke 04 hat einen Sieg beim SV Werder Bremen verpasst. In der 99. Minute kassiert S04 nach einem umstrittenen Elfmeter den 1:1-Ausgleich.

Dimitrios Grammozis konnte es kaum fassen. Der Trainer des FC Schalke 04 schimpfte, redete wutentbrannt auf Schiedsrichter Tobias Stieler ein. Doch der zeigte Grammozis in der 97. Minute des Spiels bei Werder Bremen die Gelbe Karte und nahm seine Entscheidung nicht mehr zurück: Er hatte nach Video-Studium auf Foulelfmeter entschieden, eine zweifelhafte Entscheidung. Niclas Füllkrug erzielte das Tor zum 1:1 (0:0)-Endstand an einem emotionalen Tag.

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Der Bremer Roger Assalé war im Schalker Fünfmeterraum nach einem Zweikampf mit dem eingewechselten Henning Matriciani zu Fall gekommen. Stieler ließ zunächst weiterlaufen, ging aber in der nächsten Spielunterbrechung zum Bildschirm. Ein grobes Foul war zwar nicht zu erkennen, Stieler gab trotzdem Elfmeter. Die Schalker zürnten, die Bremer jubelten nach Füllkrugs Tor.

Da ist es passiert: Simon Terodde köpft das 1:0 für Schalke in Bremen und ist nun Rekordtorschütze der 2. Bundesliga.
Da ist es passiert: Simon Terodde köpft das 1:0 für Schalke in Bremen und ist nun Rekordtorschütze der 2. Bundesliga. © firo

Schalke stand vor Bremen-Spiel unter Druck

Für sie war es ein Happy End: Am Vormittag war Markus Anfang als Trainer zurückgetreten, da die Staatsanwaltschaft wegen eines möglicherweise gefälschten Impf-Zertifikates Ermittlungen eingeleitet hatte. Co-Trainer Danijel Zenkovic übernahm. Die Schalker Vorbereitung lief ruhig – obwohl es zuvor drei Niederlagen in Folge gegeben hatte.

Oft in der Fußball-Geschichte wurden Duelle zwischen Werder und Schalke zu einem Spektakel. Doch das war eben zu Bundesliga-Zeiten. In der Zweiten Liga wird eher gekämpft als gespielt und so sahen die Zuschauer im Weserstadion zwar zwei leidenschaftliche Mannschaften, aber in der ersten Halbzeit mehr Fouls (14) als Torschüsse (7). Und das Wetter passte zu einem Kampfspiel: Es regnete in Strömen.

Schalke-Stürmer Marius Bülter (r.) im Zweikampf mit Werder-Verteidiger Ömer Toprak.
Schalke-Stürmer Marius Bülter (r.) im Zweikampf mit Werder-Verteidiger Ömer Toprak. © firo

Nach ausgeglichenem Beginn hatten die Schalker von der siebten bis zur 19. Minute ihre beste Phase und zwei Chancen. Marius Bülter lief allein aufs Tor, ließ sich aber von Werder-Kapitän Ömer Toprak im letzten Moment abgrätschen (7.). Vier Minuten später hob Simon Terodde den Ball aus 20 Metern Entfernung knapp am Bremer Tor vorbei.

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Ab der 20. Minute bestimmte Werder das Spiel, hatte aber nur eine große Möglichkeit. Nach einem Schuss von Niclas Füllkrug rettete Schalkes Victor Palsson auf der eigenen Torlinie. Die prägnantesten Szenen der ersten Hälfte waren aber zwei Fouls. In der 32. Minute legte Schalkes Kapitän Danny Latza während eines Konters den Bremer Ilia Gruev. Schiedsrichter Tobias Stieler beließ es bei der Gelben Karte, da er in der Szene auf Vorteil erkannte. Zehn Minuten später kam Palsson mit Gelb davon, obwohl er Toprak rüde von den Beinen geholt hatte. Viele Emotionen, wenig Spitzenfußball – zur Pause stand es 0:0.

Hartes Spiel zwischen Werder Bremen und Schalke 04.
Hartes Spiel zwischen Werder Bremen und Schalke 04. © firo

Aufregend blieb auch die zweite Hälfte – auch wenn sich das spielerische Niveau nicht steigerte und die Fehlpassquote hoch blieb. Beide Mannschaften bemühten sich darum, so schnell wie möglich den gegnerischen Strafraum zu erreichen. Zunächst gelang das Schalke in der 51. Minute. Nach einem Doppelpass der Stürmer Bülter und Terodde klärte der starke Toprak in höchster Not zur Ecke. Danach spielte Werder gefährlicher nach vorn. Niclas Füllkrug schoss drüber (58.), Marvin Ducksch zweimal vorbei (63./71.). Die beste Chance nach der Pause hatte Schalkes Malick Thiaw, der ganz knapp am Tor vorbeiköpfte.

Das war in der 78. Minute, als sich die Fans ganz langsam auf ein Unentschieden einstellten. Doch in der 82. Minute fasste sich der eingewechselte Rodrigo Zalazar ein Herz und schoss aus 22 Metern Entfernung aufs Tor. Werder-Torwart Jiri Pavlenka ließ den Ball nur abklatschen, Simon Terodde staubte ab – 1:0. Es war das 154. Zweitliga-Tor für Terodde - Rekord. Und beinahe wäre es das Tor des Tages gewesen.