Gelsenkirchen. Heute würde der 34-Jährige, der an zwei Weltmeisterschaften teilnahm, den S04-Schritt so nicht noch einmal machen.

Kevin-Prince Boateng hat im Videoformat „Ein Tach mit...“ seines aktuellen Vereins Hertha BSC auch über seine Schalke-Vergangenheit gesprochen. In der Nachbetrachtung bereut der 34-Jährige seinen S04-Wechsel.

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Von Mailand nach Schalke

Der zweifache ghanaische WM-Teilnehmer war im August 2013 vom italienischen Spitzenverein AC Mailand zu den Königsblauen gewechselt und dort mit einem Vier-Jahres-Kontrakt ausgestattet worden.

Der Start verlief für Kevin-Prince Boateng vielversprechend. Ihm gelangen sowohl in der Champions League als auch in der Bundesliga Tore für die Königsblauen: Am 9. November 2013 erzielte Boateng beim Spiel gegen Werder Bremen (3:1) einen Doppelpack.

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Schalke: Horst Heldt stellte Boateng frei

Im Mai 2015 war das Tischtuch zwischen dem Star-Spieler und Schalke 04 zerschnitten: Boateng wurde zusammen mit Sidney Sam vom damaligen S04-Sportvorstand Horst Heldt freigestellt.

Zum Jahresende 2015 lösten Schalke 04 und Boateng das Vertragsverhältnis, woraufhin der Mittelfeldspieler zum AC Mailand zurückkehrte. Dass er zuvor überhaupt aus Mailand zu Schalke 04 wechselte, wurmt ihn.

Heute würde er den Schritt nicht noch einmal so machen. „Da hatte ich die Möglichkeit, zu Manchester United zu wechseln und habe mich für Deutschland entschieden. Man hat ja gesehen, was auf Schalke passiert ist mit mir“, stellt Boateng fest.

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Wechsel zu den Spurs kam zu früh

Auch seinen frühen Wechsel von Hertha BSC nach England zu Tottenham Hotspur sieht er mittlerweile kritisch.

„Das ist das, was ich bereue. Ich hätte vielleicht noch zwei, drei Jahre hierbleiben können, wäre vielleicht deutscher Nationalspieler geworden, weil ich gehört habe, dass ich schon auf der Liste stand. Aber ich weiß nicht, wie lang die Liste war“, sagt Boateng mit einem Zwinkern.

Erster Profivertrag im Jahr 2005

Lange Zeit war Fußball für Kevin-Prince Boateng nur Spaß. Besonders bei Hallenturnieren, an denen er mit den Hertha-Bubis teilnahm, lief er zur Hochform auf.

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2005 bekam er vom damaligen Hertha-Manager Dieter Hoeneß seinen ersten Lizenzspieler-Kontrakt. „Es war erst ernst, als Hoeneß mir einen Profivertrag auf den Tisch gelegt hat. Davor habe ich einfach nur Spaß gehabt. Ich war mit meinen Kumpels unterwegs und wir haben wirklich jeden rasiert bei den Turnieren.“

Boateng wird in Mailand intelligent

Boateng muss über sich selbst schmunzeln, als er feststellt: „Irgendwann bin ich dann intelligent geworden.“ Er blickt zurück: „Das hat so bei Mailand angefangen. Da habe ich angefangen, mit richtigen Weltstars und Männern zu spielen. Und ich habe gesagt: Okay, ich gucke mir von allen etwas ab, was mir helfen kann.“

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Abseits des Fußballplatzes bezeichnet er seinen langjährigen Berater Roger Wittmann als wertvollen Impulsgeber. Von ihm lernte Boateng, wie wichtig es ist, auf Ernährung zu achten, was es bedeutet, Athlet zu sein und warum ausreichend Schlaf für die Ausübung seines Berufs wichtig ist.

Durch Ibrahimovic viel gelernt

„Bei Mailand habe ich durch Zlatan Ibrahimovic auch noch mal gelernt, warum er der Beste ist oder einer der Besten auf der Welt. Das ist einfach nur harte Arbeit. Du musst Willen haben. Talentiert sind alle. Was sich durchsetzt, ist der Wille.“

Auch sein aktueller Berater Eduardo Crnjar hat Boateng durch seine Beharrlichkeit beeindruckt:

„Er hat einfach so einen Willen, der beste Berater auf der Welt zu werden schon in so jungen Jahren. Das hat mir auch nochmal einen Schub gegeben. Das habe ich auch noch von ihm gelernt. Das waren so drei, vier Personen, wo man sagt: Nicht Idole, aber Leute, von denen ich mir was abgeschaut habe und die mir Feuer gegeben haben.“