Leverkusen. „Wir waren in der ersten Halbzeit zu naiv“, sagt Norbert Elgert, der Trainer der Schalker U-19-Fußballer, nach dem 2:2 bei Bayer 04 Leverkusen.
Tor. Trainer Norbert Elgert ballt beide Fäuste und jubelt, als habe er soeben einen Titel gewonnen. Das sind Freude und Glückseligkeit pur. Soeben hat Emmanuel Gyamfi im Spitzenspiel der A-Junioren-Bundesliga zum 2:2 (0:2) für die U-19-Fußballer des FC Schalke 04 bei Bayer 04 Leverkusen getroffen. In der vierten Minute der Nachspielzeit, wohlgemerkt. „Unsere Moral“, sagt Norbert Elgert, „war nach dem 0:2 in der zweiten Halbzeit überragend.“ U-19-Nationalcoach Hannes Wolf, der das Spiel aufmerksam verfolgt hat, hätte nicht widersprechen können.
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Es ist manchmal so im Sport, dass eine zweite Ansprache des Trainers erforderlich ist, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Die Pausenrede nach dem 0:2-Rückstand – Noah Pesch hatte nach einem Patzer von Schalkes Keeper Dan Rose in der vierten und Zidan Sertdemir in der zehnten Minute getroffen – dauerte dann auch etwas länger. Sie dauerte deutlich länger als die des Leverkusener Coaches Sven Hübscher.
Luis Klein verkürzt für die Schalker A-Junioren auf 1:2
Aber was hat Norbert Elgert seinen Jungs erzählt? „Dass wir aufhören müssen, uns selbst zu schlagen“, antwortete der 64-Jährige. „Dass wir in eine ganz andere Mentalität reinkommen müssen und wir nicht aufgrund des Spielstandes vogelwild werden. Wir waren in der ersten Halbzeit zu naiv.“ Wobei er nicht vergaß, der Offensiv-Abteilung Bayers ein Lob auszusprechen. „Die Leverkusener haben mit dem Neuner und dem Zweieinhalb-Millionen-Mann eine unheimliche Qualität“, sagte er und meinte Iker Bravo, Spaniens U-17-Nationalspieler, und Zidan Sertdemir, Dänemarks U-17-Nationalspieler.
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Die Forderung für die zweiten 45 Minuten war klar: Norbert Elgert, der seine Fünferkette schon nach einer knappen halben Stunde aufgelöst hatte, ehe er später dann auf ein 4-4-2-System umstellte, wollte, dass seine Spieler kontrolliert bleiben. „Das haben sie in der zweiten Halbzeit auch ziemlich gut gemacht“, sagte der Fußball-Lehrer, der einen Traumstart seines Teams gesehen hatte. Nicht einmal 60 Sekunden brauchten die Schalker im zweiten Abschnitt, um auf 1:2 zu verkürzen. Luis Klein nutzte die Vorarbeit von Bogdan Shubin und stocherte den Ball ins Bayer-Tor. Nur drei Minuten später gab es dann aber eine Szene, die die Partie schon hätte entscheiden können, nachdem Schalkes Innenverteidiger Leo Weichert gepatzt hatte.
Norbert Elgert; „Wenn die Leverkusener das Ding machen, ist das Spiel weg“
„Wenn die Leverkusener das Ding machen, ist das Spiel weg“, sagte Norbert Elgert. Emrehan Gedikli machte das Ding aus sechs Metern aber nicht. Er entschied sich dazu, an den Pfosten zu schießen. Dan Rose wäre chancenlos gewesen, er war allerdings in der 50. Minute bärenstark, als er den Ball nach dem 15-Meter-Schuss von Zidan Sertdemir zur Ecke klärte.
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Leverkusener Offensiv-Aktionen wurden in der Folge immer seltener, die Schalker drückten, auch wenn sie Bayer-Keeper Roy Steur lange Zeit nicht vor Probleme zu stellen wussten. Das hoben sie sich fürs große Finale auf, für die vierte Minute der Nachspielzeit: Nach einer Flanke von Luis Klein köpfte Semin Kojic. Zwar wehrte Roy Steur den Ball ab, aber nach vorne und genau vor die Füße von Emmanuel Gyamfi, den Norbert Elgert erst in der 84. Minute eingewechselt hatte: Er fackelte nicht lange und drosch den Ball volley zum 2:2 ins lange Eck. „Da habe ich mich mit den Jungs natürlich sehr, sehr gefreut“, sagte der Schalker Trainer nach dem zehnten Bundesliga-Saisonpunkt.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Noah Pesch (4.), 2:0 Zidan Sertdemir (10.), 2:1 Luis Klein (46.), 2:2 Emmanuel Gyamfi (90.+4).
FC Schalke 04 U 19: Rose - Campanile, Aliu, Hansen, Weichert, Guzy - Shubin (84. Gyamfi) - Cabrera (67. Rotundo), Köster (41. Klein) - Sané (72. Kijic), Topp.