Rostock. Mehmet Can Aydin legte beim Schalker 2:0-Sieg in Rostock mustergültig das zweite Tor vor. Direkt danach rannte er zu Co-Trainer Mike Büskens.

Die zweite Halbzeit hatte im Zweitligaspiel des FC Schalke 04 bei Hansa Rostock gerade begonnen, als Mehmet Can Aydin beim Stand vom 1:0 im Rostocker Strafraum eine präzise Flanke von Dominick Drexler annahm. Viel hätte er mit dem Ball anstellen können - sofort schießen, dribbeln, bei der Anzahl der Gegenspieler vielleicht sogar die Nerven verlieren. Doch Aydin blickte kurz in die Mitte, sah dort Torjäger Simon Terodde und spielte einen klugen Querpass. Terodde erzielte das Tor zum 2:0 (1:0)-Endstand, das Spiel war gelaufen.

Aydin, den alle nur "Memo" rufen, sprintete direkt nach dem Tor zu Co-Trainer Mike Büskens und umarmte Schalkes Vereins-Legende innig. Etwas, das Trainer Dimitrios Grammozis gar nicht neidisch machte. "Wir haben im Trainerteam unsere Spieler aufgeteilt. Jeder kümmert sich um ,seine' Jungs etwas intensiver. Und Memo ist bei Mike Büskens dabei. Auch für ihn ist es schön, wenn er ,seinen' Schützling so eine Leistung abliefern sieht", sagte Grammozis.

Schalke-Talent Aydin schwämt von Büskens - und nutzt seine Chance

Aydin, 19 Jahre alt und deutscher U20-Nationalspieler, zeigte in Rostock seine beste Saisonleistung. Dass er ein besonderes Verhältnis zu Büskens pflegt, hatte er unlängst in einem Spox-Interview verraten: "Ich habe viel von ihm gelernt. Wir haben auf und neben dem Platz ein super Verhältnis zueinander. Ich kann immer zu ihm kommen und mit ihm sprechen, auch über persönliche Themen. Er ist schon fast ein Familienangehöriger. Wie ein Onkel, der immer ein offenes Ohr hat."

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Zuletzt hatte Aydin seinen Stammplatz verloren. In Rostock rutschte er für Darko Churlinov in die Startelf - und das hatte nicht nur mit seinen Stärken in der Defensive zu tun. "Wir haben Memo belohnt für seine super Trainingsarbeit. Er arbeitet seit Wochen gut im Training, gibt in jedem Training Vollgas. Ich habe ihm gesagt: Wenn du weiter so trainierst, dich weiter im Training so zeigst, dann wirst du deine Chance bekommen", erzählte Grammozis. Und die habe Aydin auch genutzt.

Schalke-Trainer Grammozis über Aydin: "Das war große Klasse"

Dabei hatte auch er durchschnittlich begonnen - wie jeder Schalker außer Torwart Martin Fraisl. Aber dann fing er sich als einer der ersten, kämpfte sich in einer hitzigen Atmosphäre zurück. "Memo wurde von Minute zu Minute ruhiger. Er hat eine tolle Mischung gefunden und richtig entschieden, wann er allein gehen kann und wann er den Pass spielen muss", sagte Grammozis und geriet dann ins Schwärmen: "Das Tor von Simon hat er überragend vorbereitet. In dem Moment haben nicht viele Spieler diesen Überblick. Das war große Klasse."

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Büskens selbst wollte nach dem wichtigen Auswärtssieg keinen Spieler hervorheben. "Das war eine riesige Atmosphäre hier. Auf den Rängen hat es richtig gebrannt. Wir haben einen kühlen Kopf bewiesen, konnten zum Glück zwei Tore erzielen", sagte Büskens in einem Beitrag bei Instagram. Welche Rolle sein Schützling beim 2:0 spielte - das hätte der Eurofighter aber schon erwähnen können.