Rostock. Der FC Schalke 04 ist zurück in der Erfolgsspur. Bei Hansa Rostock gewannen die Königsblauen mit 2:0 (1:0). Simon Terodde ist der Matchwinner.

Die Rekordjagd von Simon Terodde geht weiter: Fast im Alleingang schoss der Torjäger den Zweitligisten FC Schalke 04 mit einem Doppelpack zum 2:0 (1:0)-Erfolg in einem hart umkämpften Auswärtsspiel bei Aufsteiger Hansa Rostock. Nun fehlt Terodde nur noch ein Treffer bis zu seinem 153. Zweitliga-Tor – damit würde er den Rekord von Dieter Schatzschneider einstellen.

Hansa Rostock in der Anfangsphase besser

2:0 – das klingt nach einem lockeren Sieg. Doch ganz so einfach war es nicht, vor allem in der Anfangsphase. Vor der heißen Atmosphäre hatte Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis seine Spieler gewarnt – doch als die elf königsblauen Profis dann tatsächlich erlebten, welchen Lärm die 14.500 Zuschauer im Ostseestadion veranstalteten, waren sie etwas zu beeindruckt. In den ersten 15 Minuten erarbeitete sich der Aufsteiger 67 Prozent Ballbesitz, gewann 60 Prozent der Zweikämpfe, verschaffte sich durch viele Fouls und Nickeligkeiten Respekt bei den Schalkern.

Und Hansa hatte die ersten beiden großen Chancen. In der neunten Minute bekam Hanno Behrens nach einem Patzer von Marcin Kaminski den Ball, schoss aus 20 Metern Entfernung aber knapp über das Tor. Zwei Minuten später setzte der Rostocker Stürmer John Verhoek blendend Nik Omladic in Szene. Der scheiterte aber freistehend an Schalkes neuem Stammtorwart Martin Fraisl. Der Mann, der Ralf Fährmann abgelöst hat, holte sich viel Selbstvertrauen.

Erst in der 18. Minute konnten sich die Schalker erstmals aus der eigenen Hälfte befreien, mehr als ein ungefährliches Schüsschen von Marius Bülter sprang dabei nicht heraus. Die Königsblauen spielten sehr langsam nach vorn, ihnen unterliefen viele Fehlpässe. Und es gelang ihnen nicht, ihre beiden stärksten Spieler in Szene zu setzen. Linksverteidiger Thomas Ouwejan und auch Terodde wurden von den Rostockern ganz eng bewacht.

Und so plätscherte das Spiel ab der 18. Minute etwas dahin – bis kurz vor der Pause Marius Bülter in der Rostocker Spielhälfte ein Kopfballduell gewann und den Ball auf Ouwejan verlängerte. Zum ersten Mal hatte der Niederländer viel Platz und nutzte ihn zu einer präzisen Flanke auf Terodde. Der konnte sich zum einzigen Mal in der ersten Hälfte von der Rostocker Deckung befreien und köpfte die schmeichelhafte 1:0-Pausenführung für Schalke.

Hat Ralf Fährmann aus dem Schalke-Tor verdrängt: Torwart Martin Fraisl.
Hat Ralf Fährmann aus dem Schalke-Tor verdrängt: Torwart Martin Fraisl. © firo

Dieser Treffer gab den Schalkern Auftrieb – in der zweiten Hälfte begannen sie spielfreudig und offensiv. Rodrigo Zalazar schoss den Ball in der 46. Minute in die Arme von Torwart Markus Kolke. Drei Minuten später flankte Dominick Drexler den Ball gefährlich in den Strafraum. Dort ließ Mehmet Aydin zwei Rostocker Spieler aussteigen, spielte klug auf den freistehenden Terodde – und der erhöhte auf 2:0. Es war im achten Saisonspiel bereits Teroddes zehnter Saisontreffer. Beinahe hätte er in der 57. Minute sogar noch den elften folgen lassen: Doch sein Kopfball flog gegen den Innenpfosten des Rostocker Tores. Die Schalker, die sich lange schwer getan hatten, führten nun verdient. Auch weil den Rostockern nur noch wenig gelang. Lediglich die Fans blieben kämpferisch. Und dementsprechend laut.

Die Schalker strebten einem sicheren Sieg gegen den inzwischen demoralisierten Gegner entgegen. Nur einmal mussten sie noch zittern. In der 72. Minute sprang der Ball nach einem Schuss von Thomas Meißner gegen den Ellenbogen von Thomas Ouwejan. Schiedsrichter Arne Aarnink (Nordhorn) deutete auf den Elfmeterpunkt. Nach Rücksprache mit Video-Assistent Robert Kampka (Mainz) und einem kurzen Blick auf den TV-Bildschirm nahm Aarnink diese Entscheidung aber zurück. Er wurde für das Rostocker Publikum nun zum Sündenbock. „Ohne Schiri habt Ihr keine Chance“, riefen die Hansa-Anhänger – dabei hatte Aarnink in dieser Szene richtig entschieden.

Schalke 04 empfängt den FC Ingolstadt

Die Rostocker griffen in der Schlussphase sehr unstrukturiert an, Schalke zog sich weit zurück und schaukelte den 2:0-Erfolg über die Zeit. Terodde kann nun vor heimischem Publikum den Rekord aufstellen. Am Sonntag, 3. Oktober, kommt das Kellerkind FC Ingolstadt nach Gelsenkirchen (13.30 Uhr/Sky). Bisher hat Terodde in jedem Zweitliga-Spiel in dieser Saison getroffen.