Gelsenkirchen. Schalke 04 wechselt den Torwart. Trainer Dimitrios Grammozis hat dafür gute Gründe - und doch ist seine Entscheidung ein Risiko. Ein Kommentar.
Es ist erst wenige Tage her, da betonte Ralf Fährmann in einem Kicker-Interview noch einmal, wie glücklich er mit seiner aktuellen Situation bei seinem Herzensklub FC Schalke 04 sei. Doch bei den Königsblauen drehen sich Stimmungen schneller als bei anderen Klubs – ob bei den Profis oder den Fans. Und aus Ralf Fährmann, dem Glücklichen, ist nun Ralf Fährmann, der Traurige, geworden. Zum dritten Mal in knapp drei Jahren hat er seinen Stammplatz verloren.
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Sportlich ist die Entscheidung von Trainer Dimitrios Grammozis, Schalkes langjährigen Torwart erneut zu degradieren, nachvollziehbar. Fährmann ist einfach kein moderner Torwart mehr und weit entfernt von der Form, die ihn 2018 zu einem der besten Torhüter Deutschlands werden ließ. Zuletzt war er auf einem guten Weg, zeigte auch tolle Paraden, im Spiel gegen den Karlsruher SC (1:2) verschuldete er aber das erste Gegentor, Schalke geriet schnell auf die Verliererstraße. Außerdem will Grammozis offenbar zu seiner Strategie mit einer kurzen Spieleröffnung aus dem eigenen Strafraum heraus zurückkehren. Mit dem technisch limitierten Fährmann ist das nur schwer möglich.
Schalke: Fährmann ist nicht der Sündenbock
Doch ohne Risiko ist die Entscheidung nicht. Fährmann wirkt nun wie ein Sündenbock für den durchwachsenen Saisonstart – das einzige Problem der Königsblauen ist er indes nicht. Es gibt viele Schwierigkeiten: Schalke erarbeitet sich zu wenige Torchancen, der Fußball ist holprig, viele Ersatzspieler sind nicht zweitligatauglich. Dafür kann Fährmann nichts, er ist aber bisher der einzige, der Konsequenzen spüren muss.
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Die Torwartposition vertraut Grammozis außerdem nun Martin Fraisl an – der Österreicher spielte in Deutschland bisher lediglich für den SV Sandhausen in der 2. Bundesliga. Ein herausragender Lebenslauf sieht anders aus. Geht Grammozis’ Idee nicht auf und hält auch Fraisl nicht überragend, wäre das ein weiterer Minuspunkt für den ohnehin umstrittenen Trainer.
Schalke: Vertrag von Fährmann läuft bis 2025
Fährmanns letzte Karrierejahre könnten trostlos werden. Noch vor wenigen Wochen hat er seinen Vertrag bei den Königsblauen verlängert – er gilt bis 2025. Von verschiedenen Trainern wurde er nun für zu schwach befunden. Ihm droht eine lange Zeit auf der Bank.