Gelsenkirchen. Schalke verarbeitet immer noch die 1:4-Blamage bei Jahn Regensburg. Stürmer Marius Bülter nahm bei seiner Analyse kein Blatt vor den Mund.

Marius Bülter ist ein Mann der klaren Worte. Als er am Donnerstag auf die 1:4-Blamage bei Jahn Regensburg angesprochen wurde, sagte der Stürmer des Zweitligisten FC Schalke 04: "Das Spiel war superscheiße." Und über die Stimmung in der Kabine und bei der Rückfahrt: "Nach dem Spiel war nicht viel Stimmung in der Kabine, auch auf der Rückfahrt wurde nicht viel geredet, weil alle eine große Enttäuschung hatten. Das hat man jedem angesehen, dass man angefressen war von diesem Scheißspiel."

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Auch Bülter war in Regensburg mit untergegangen, es war das schlechteste seiner bisher fünf Pflichtspiele für die Königsblauen. Nach einem trainingsfreien Sonntag hätte sich die Mannschaft am Montag zu regulären Videoanalyse getroffen - und dabei seien klare Worte gefallen. "Am Montag wurden die Fehler klar angesprochen", sagt Bülter. Und das nicht nur vom Trainerteam. Vor allem die Führungsspieler aus dem Mannschaftsrat - das sind vor allem Victor Palsson, Simon Terodde und Ralf Fährmann - hätten sich gemeldet.

Schalke-Stürmer Marius Bülter: "Müssen Ergebnisse holen"

Dass die Mannschaft neu zusammengestellt wurde und viele der 15 Zugänge zum Kader gehören, lässt Bülter nicht als Ausrede gelten: "Gerade bei so einem Spiel gegen Regensburg spielt es keine Rolle, ob wir viele neue Spieler sind oder nicht. Wir spielen vielleicht noch nicht den Fußball, den wir uns alle erhoffen. Wir müssen zusehen, dass wir Ergebnisse holen, dann kommt der Rest von allein."

Bülter nannte auch ein Beispiel, wie genau diskutiert wurde. Es ging um den Spielaufbau mit kurzen Pässen aus dem eigenen Strafraum heraus, den Trainer Dimitrios Grammozis bevorzugt. Eine solche Szene führte in Regensburg zu einem Ballverlust und zum frühen 0:1 (8.) - das Unheil nahm seinen Lauf. Auch danach versuchte es Schalke häufig mit diesen kurzen Kombinationen - nicht immer klappte es gut. "Das war eine Sache, die wir angesprochen haben, dass wir es in Regensburg nicht gut gemacht, dass wir es übertrieben haben. Wir müssen eine Mischung finden. Wenn wir feststellen, dass es gerade nicht läuft, muss man mal einen sicheren Ball hinten rausspielen. So etwas wie in Regensburg wird uns nicht noch einmal passieren", sagte Bülter und ergänzte: "Aber ich glaube auch, dass man wegen einem schlechten Spiel nicht alles schlechtreden sollte."

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Überhaupt hat Bülter ein gutes Gefühl vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf (Samstag, 20.30 Uhr/Sky und Sport1): "Wir haben eine Mannschaft, die das wiedergutmachen will. Keiner steckt den Kopf in den Sand." Bülter setzt auch auf die Unterstützung der Fans - 25.000 Schalke-Fans werden das Spiel verfolgen: "Die ersten beiden Heimspiele haben gezeigt, wie viel Stimmung 20.000 Zuschauer machen können - wenn noch 5000 mehr kommen, wird es noch einmal ein bisschen lauter."

Schalke: Viel Lob von Marius Bülter für Sturmpartner Simon Terodde

Und vielleicht trifft Bülter dann auch wieder - wie Sturmpartner Simon Terodde in Regensburg. "Auch wenn wir nicht dieselben Spielertypen sind, kann ich einiges von Simon lernen, zum Beispiel was Boxbesetzung angeht, wie er die Flanken verwertet, wie er in welchen Positionen zum Abschluss kommt. Er ist als Mensch ein Supertyp, mit dem ich mich gut verstehe, der auch außerhalb des Platzes ein Vorbild für alle ist."

In einer Woche mit viel Dampf im königsblauen Kessel sind das versöhnliche Schalke-Töne.