Gelsenkirchen. Ein Begriff ist bei Schalke 04 aktuell häufig zu hören. Die Rede ist von einer “zusammengewürfelten Mannschaft“. Richtig so? Ein Faktencheck.
Es gibt einen Begriff, der beim Zweitligisten FC Schalke 04 für einige Diskussionen sorgt. Es geht um die "zusammengewürfelte Mannschaft". Nach der blamablen 1:4-Demütigung bei Jahn Regensburg am Samstag benutzten sowohl Trainer Dimitrios Grammozis als auch Sportdirektor Rouven Schröder diesen Begriff. Beide wollen ihn nicht zu einer Ausrede für den Fehlstart machen, auch wenn Grammozis dies dann doch tat: "Wir hatten bisher 30 Bewegungen in dieser Transferperiode. Das haben manche in vier Jahren." "Zusammengewürfelt" - was ist da dran? Ein Faktencheck.
Zunächst einmal ist das Wort "zusammengewürfelt" allein nicht ganz vorteilhaft. Denn als Schröder gemeinsam mit Sportvorstand Peter Knäbel das Aufgebot zusammenstellte, haben sie bestimmt nicht gewürfelt, ob sie Kandidat 1 oder Kandidat 6 ansprechen. Dahinter steckte schon ein genauer Plan.
Was damit gemeint ist, ist natürlich klar: Grammozis musste bisher 15 Zugänge in sein Team integrieren. Das rechtfertigt schon Aussagen über eine ganz neu zusammengestellte Mannschaft, die sich erst einmal finden muss. Nicht alle Zugänge kamen zu Vorbereitungsbeginn, einige wichtige Neue sind erst seit wenigen Tagen in Gelsenkirchen.
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Doch: In den bisher vier Zweitligaspielen standen sechs Profis jeweils in der Startelf, die seit Vorbereitungsbeginn am 13. Juni zusammen trainieren - seit inzwischen zweieinhalb Monaten. Es sind die Abwehrspieler Malick Thiaw und Marcin Kaminski, Linksverteidiger Thomas Ouwejan, Vize-Kapitän Victor Palsson und das Sturm-Duo mit Simon Terodde und Marius Bülter. Ein siebter Spieler gehörte ebenfalls immer zur Startformation: Dominick Drexler kam aber erst kurz vor dem ersten Spiel gegen den HSV (1:3) zu den Königsblauen. Dreimal bilden Thiaw, Kaminski und Florian Flick die Dreierkette. Auch dieses Trio kennt sich nun seit zwei Monaten. Bleiben noch die Torhüter: Michael Langer (1. & 2. Spieltag) und Ralf Fährmann (3. & 4. Spieltag) arbeiten seit dem ersten Tag mit den Abwehrspielern. Auch sie haben das Team sehr gut kennengelernt.
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Und da Grammozis sowohl Taktik als auch die Stammelf bereits seit dem ersten Testspiel überwiegend zusammen auflaufen ließ, gilt auch das Argument, Schalke wäre nicht eingespielt, nur bedingt. Auf eine Achse trifft das keinesfalls zu.
Fazit: "Zusammengewürfelt" ist nicht der richtige Begriff für den aktuellen Schalker Kader. Und auf einen Großteil der Stammformation trifft das auch nicht zu. Sollte Schalke auch das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf abgeben (Samstag, 20.30 Uhr/Sky und Sport 1), wäre das die falsche Begründung. Selbst, wenn Grammozis und Schröder nur mitteilen wollen, diesen Begriff nicht als Ausrede benutzen zu wollen.