Gelsenkirchen. An diesem Mittwoch liegt das Trainingsgelände des FC Schalke 04 still. Die Profis haben frei - drei Tage vor einem Spiel. Warum ist das so?
In früheren Zeiten gab es im normalen Trainingsbetrieb bei vielen Fußballklubs einen simplen Alltag: Am Tag nach einem Spiel fand stets vormittags ein kurzes Auslaufen statt - auf den Rasen kamen die Profis, die eingewechselt wurden oder gar nicht spielten. Die Eingesetzten blieben in der Fitnesshalle. Am zweiten Tag nach einem Spiel war dann frei, am dritten begann die Vorbereitung aufs nächste Spiel. Anders war das beim Zweitligisten FC Schalke 04 von 2009 bis 2011, als Felix Magath Trainer war. Er teilte den Profis kurzfristig mit, wann trainiert wird. Und trainingsfreie Tage waren selten. Und in dieser Saison ist das wieder etwas anders.
Auf das Auslaufen nach einem Spiel verzichtet Trainer Dimitrios Grammozis häufig. Er benennt in einer Trainingswoche einen Hauptbelastungstag - mit zwei langen Einheiten, die teilweise in der Fitnesshalle stattfinden. In dieser Woche war dies am Dienstag der Fall, drei Tage nach der bitteren 1:4-Niederlage bei Jahn Regensburg. Am Tag nach diesen anstrengenden Einheiten gibt Grammozis seinen Profis häufig frei - zur Belastungssteuerung. So ist das auch an diesem Mittwoch, obwohl drei Tage später das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf ansteht (Samstag, 20.30 Uhr/Sky und Sport 1). Nicht alle Profis sind bereits seit Vorbereitungsbeginn da, sie will Grammozis nicht zu schnell verheizen, um Verletzungen vorzubeugen. Gerade das war in der Abstiegssaison Schalkes großes Problem - in der Rückrunde fehlten stets mindestens zehn Spieler.
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Trainingsfrei während der Woche? Einige Fans konnten diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Bei Twitter schrieb @schalker_bakko: "Damit der "zusammengewürfelte Haufen" sich findet gibt es trainingsfrei. Ich wundere mich über nichts mehr. Schalke ändert sich nie." @Notruf8 schrieb: "Trainingsfrei nach der schwachen Vorstellung , wohl immer noch eine Wohlfühloase auf Schalke." @eiskalt76 meint: "Jeden 2. Tag frei. Was für Comedy. Belohnung für das Regensburg-Spiel."
Öffentlich erklärte Grammozis die Entscheidung noch nicht. Kein Schalker - auch nicht Sportdirektor Rouven Schröder oder Sportvorstand Peter Knäbel - hat sich seit den Interviews unmittelbar nach dem Regensburg-Spiel am Samstag öffentlich geäußert, mit Ausnahme der Vereinsmedien. Am Donnerstag spricht der umstrittene Trainer: bei der Pressekonferenz.