Gelsenkirchen. Rodrigo Zalazar kennt die Schalker Uruguay-Ikonen und hat mit Guido Burgstaller über S04 gesprochen. Frankfurts Rückkauf-Option lässt ihn kalt.

Bis Rodrigo Zalazar so richtig beim FC Schalke 04 ankommt, wird es wohl noch etwas dauern. Der dreizehnte Sommer-Neuzugang der Königsblauen war vom Großteil der 600 Zuschauer, die sich sein Debüt beim öffentlichen Training im Parkstadion anschauten, von der Tribüne aus gegen die Sonne und später im Regen nur schwer zu erkennen.

„Wo ist denn nun der Neue“, fragte ein Junge im Schalke-Trikot und bekam von seiner Mutter die Antwort: „Vielleicht ist es der da hinten am Ball.“ Der am Ball war in dieser Situation allerdings Victor Pálsson, den die Schalker aus Darmstadt für das defensive Mittelfeld geholt haben. Zumindest die Position stimmte also schon mal einigermaßen.

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Nach der anstrengenden Trainingseinheit gab Zalazar sein erstes kurzes Interview. „Ich habe schon mein ganzes Leben Schalke-Spiele gesehen. Es ist ein großer Klub. Ich mag auch die Herausforderung. Es ist eine große Herausforderung für uns alle, aufzusteigen und in die Top-Liga zu kommen. Das ist die Liga, in die Schalke hingehört.“

Der Uruguayer hatte bei seiner Vorjahres-Station FC St. Pauli Gelegenheit, sich mit dem ehemaligen Schalker Publikumsliebling Guido Burgstaller über die Königsblauen zu unterhalten. „Wir haben oft über Schalke gesprochen“, sagt Zalazar mit einem Schmunzeln über Burgstaller, „er hat mir immer gute Sachen über den Klub und die Fans erzählt. Er ist ein toller Typ. Ich habe es geliebt, mit ihm zu spielen. Wir sind nach wie vor in Kontakt.“

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Zalazar ist heiß darauf, dem S04-Spiel seinen Stempel aufzudrücken. „Ich bin bereit, der Mannschaft zu helfen und immer 100 Prozent zu geben.“ Mit seiner aggressiven Spielweise soll er mit dazu beitragen, dass die Zweitliga-Kontrahenten gegen die Königsblauen nicht zur Entfaltung kommen.

Zalazar tritt in die Fußstapfen der Uruguayer Varela und Rodriguez

Rodrigo Zalazar tritt auf Schalke in die Fußstapfen seiner Landsleute Gustavo Varela (82 S04-Profispiele, acht Tore) sowie Dario Rodriguez (102 Einsätze, sechs Treffer). Das Duo stand von 2002 bis 2008 im Ruhrpott unter Vertrag. „Ich möchte es so wie sie machen – und noch ein bisschen mehr. Ich kann mich nur wiederholen: Schalke ist ein großer Verein. Wir müssen alles für den Erfolg geben.“

Königsblau statt Braun und Weiß: Rodrigo Zalazar war zuletzt von Eintracht Frankfurt an den FC St. Pauli ausgeliehen, jetzt kommt er zum FC Schalke. Er trägt die Rückennummer 10.
Königsblau statt Braun und Weiß: Rodrigo Zalazar war zuletzt von Eintracht Frankfurt an den FC St. Pauli ausgeliehen, jetzt kommt er zum FC Schalke. Er trägt die Rückennummer 10. © Getty Images | Oliver Hardt

In der vergangenen Spielzeit setzte „Rodri“ beim FC St. Pauli Akzente und erzielte für die Kiez-Kicker sechs Treffer. Hinzu kamen sechs Vorlagen. Was hat er sich jetzt auf Schalke vorgenommen? Will er die Quote toppen? „Ja, ich hoffe, dass ich mehr Tore erreiche als letztes Jahr“, sagt der Mittelfeld-Mann, „ich spiele in einer Mannschaft, die viel angreift. Ich gehe davon aus, dass ich viele Chancen bekommen werde, Treffer zu erzielen.“

Im ersten Training gab es gleich den Assist für Simon Terodde

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Die Tatsache, dass Eintracht Frankfurt von einem Rückkaufrecht Gebrauch machen kann, lässt ihn nicht grübeln. „Nein, nervös werde ich deswegen nicht, weil ich immer versuche, mein Bestes zu geben – für jeden Verein. Jetzt ist Schalke mein Klub. Ich bin so glücklich, hier zu sein und kann es kaum abwarten, im Pokal zu spielen.“ Die Schalker sind am Sonntag (15.30 Uhr) in den ersten Runde des DFB-Pokals beim Oberligisten FC 08 Villingen zu Gast. Die über 1.000 zugelassenen Schalke-Fans werden es dann im Vergleich zu den Tranings-Kiebitzen sicherlich etwas einfacher haben, den Neuzugang mit der Nummer „10“ auf dem Rücken zu identifizieren.

Den ersten Beifall holte sich der der ehemalige U20-Nationalspieler Uruguays bereits auf Schalke ab. Als er im Trainingsspiel clever von der Grundlinie auf S04-Knipser Simon Terodde ablegte, zappelte der Ball eine Sekunde später im Netz. Nicht nur Terodde applaudierte, sondern auch die Zuschauer auf der Tribüne klatschten. Demnächst werden die Fragen aus der Kategorie „war das der Neue“ vermutlich weniger...

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