Gelsenkirchen. Intensiv trainierte Zweitligist FC Schalke 04 am Donnerstagvormittag in Mittersill. Auch ein Trainingsspiel stand auf dem Programm.
Mit Sommer haben die Trainingsbedingungen in Mittersill aktuell wenig zu tun. Als die Profis des FC Schalke 04 am Donnerstagvormittag den Sportplatz des kleinen Dörfchens in den Kitzbüheler Alpen betraten, regnete es in Strömen, bei herbstlichen elf Grad. Trainer Dimitrios Grammozis kannte mit seinen Profis keine Gnade: Die erste Einheit des Tages dauerte über zwei Stunden.
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Nach 45 Minuten Athletik-Training und mehreren Spielformen im Abwehr-gegen-Angriff-Stil, in denen es vor allem um schnelles Umschalten, Pressing-Situationen und Behalten einer Rest-Verteidigung ging, stand ein Trainingsspiel zum Abschluss auf dem Programm. Ein Spiel, das Grammozis häufig unterbrach. Eins, das schon einiges verriet - über die taktische Ausrichtung sowie über erste Gewinner und Verlierer im Zweitliga-Kader.
Diese Ideen für Schalke hat Grammozis
- Die taktische Ausrichtung: Grammozis hatte schon in der Sommerpause angedeutet, dass das 3-5-2-System seine bevorzugte Taktik bleiben würde. In den ersten Trainingseinheiten und in den Testspielen gegen die Sechstligisten Wesel-Lackhausen (8:0) und Hamborn 07 (14:0) blieb es dabei.
- Schwerpunkt Defensive: In den ersten zweieinhalb Trainingswochen stand die Defensive im Mittelpunkt des Trainings. Das war deutlich zu spüren, beide Abwehrreihen dominierten das Geschehen. Es gab sehr wenige Chancen - und nur ein Tor durch Zugang Marius Bülter.
- Die ersten Gewinner: Simon Terodde zeigte in beiden Testspielen, warum er geholt wurde: Er traf jeweils dreimal. Auch im Training schießt er nur selten daneben. Das sorgt für Respekt im Kollegenkreis. Ein Gewinner ist auch Mehmet Can Aydin, der junge Rechtsverteidiger, der von allen nur "Memo" gerufen wird. "Der Aydin war verletzt. Wie schnell der versucht hat, wieder reinzukommen, sieht man in seinem Verhalten. Der sieht ehrgeizig, der will, der sieht auf seiner Position Reinhold Ranftl und sagt: Den Ösi pack' ich mir", erklärte Sportdirektor Rouven Schröder. Aydin verhinderte im Trainingsspiel mit einer spektakulären Rettungstat, die an Taekwondo erinnerte, ein Gegentor seiner Grätsche.
- Die ersten Verlierer: Amine Harit ist bisher ein großer Verlierer. Wegen verschiedener Wehwehchen konnte er noch kein ganzes Training durchziehen, auf dem Transfermarkt ist er nicht gefragt. Aktuell trainiert er separat vom Teamkreis im Athletikzelt. Zu den Verlierern gehören auch Levent Mercan und Nassim Boujellab, die im Trainingsspiel auch mal auf die Bank mussten. "Die Gruppe spürt, dass durch die Neuen Zug drin ist, dass alle kämpfen müssen um ihren Platz. Jeder kann ja rechnen: Irgendwann werden wir die Gruppe verkleinern, da will jeder dabei sein", sagte Schröder. Boujellab fehlte zwar in der Endphase der vergangenen Saison wegen einer schweren Verletzung, aktuell gelang es ihm aber nicht, Pluspunkte zu sammeln. Temporäre Verlierer sind auch Can Bozdogan, Ahmed Kutucu und Rabbi Matondo, die wegen Verletzungen entweder nicht dabei sind oder noch nicht mit Ball trainieren können.
- Eine neue Rolle für Mendyl: Auch Hamza Mendyl gehört zu den Verkaufs- oder Ausleihkandidaten der Königsblauen. Doch was passiert, wenn Schalke ihn nicht loswird? Grammozis testet Mendyl auf der Position des linken Innenverteidigers in der Dreierkette.
Trainingsspiel - Team A: Fährmann - Thiaw, Sané, Mendyl - Aydin, Palsson, Ouwejan - Idrizi, Mikhailov - Raman, Pieringer.
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Team B: Langer - Becker, Nastasic, Kaminski - Ranftl, Flick, Calhanoglu - Boujellab, Latza - Bülter, Terodde.
Ersatzspieler: Schubert (Torwart, kam in drei Halbzeiten so viel Spielzeit wie Langer und Fährmann), Mercan und Mascarell (kamen zwischendurch für Mikhailov und Boujellab ins Spiel).
Es fehlten: Bozdogan, Harit (beide angeschlagen)
Torschütze: 0:1 Bülter